Die neue Dio-Spitze ist in Sicht

Eine gute Nachricht zum Pfingstfest: Der Kirchturm wird nun endlich saniert. Aber noch fehlt Geld.

Krefeld. Endlich ist es soweit: Die Arbeiten an der Kirchturmspitze von St. Dionysius beginnen in den Sommerferien. Bistum und Pfarre haben das Geld für die Sanierung des Fundaments (Oktogon) zusammen (500000 Euro) und geben nun - fünf Jahre nach dem Abbau des einsturzgefährdeten Helms - endlich den Startschuss für den Wiederaufbau.

Und dabei soll es nicht bleiben: Wenn es nach Pfarre und Verein "Wahrzeichen Dio-Spitze" geht, wird direkt im Anschluss, wahrscheinlich im Frühjahr 2010, der neue Kupferhelm wieder oben drauf gesetzt. Allein - dafür fehlt noch eine Menge Geld.

Da das Bistum nur für die Sicherungspflicht, nicht aber den "Schmuck" aufkommt, muss das Geld von der Pfarre und durch Spenden aufgebracht werden. 40000 Euro hat die Gemeinde zu diesem Zweck gesammelt, 200000 der Verein "Dio-Spitze" - unter anderem mit der WZ-Sammelbüchsenaktion und Seidentüchern von Will Cassel.

Der Verein will erneut um Spenden werben

Das reicht jedoch nicht, um die Kosten von rund 810000 Euro zu decken. Deshalb will der Verein jetzt erneut - vor dem Hintergrund der beginnenden Arbeiten - bei Bürgern und Unternehmen um Spenden werben. "Nach den Sommerferien werden wir die nächsten Aktionen vorstellen", sagt der Vereinsvorsitzende Franz-Joseph Greve.

Dass Oberbürgermeister Gregor Kathstede kürzlich angedeutet hat, dass die Stadt das Projekt unterstützen werde, hat der Verein dankbar zur Kenntnis genommen - aber konkrete Aussagen oder Gespräche gab es bislang dazu nicht, sagt Greve. Deshalb werde man jetzt mit dem Verein wieder aktiv. Zumal es wegen des Gerüstes sinnvoll und billiger wäre, die Helm-Montage an die Sanierung des Oktogons sofort anzuschließen.

Das Gerüst, das die Firma Creutz die gesamte Zeit kostenlos zur Verfügung gestellt hat, kostet nämlich ab dem Moment, wo die ersten Arbeiter es nutzen Geld. "Im Moment haben wir mit Einrüstung leider viel Erfahrung", sagt der zweite Kirchenvorstandsvorsitzende von Papst Johannes XXIII., Jürgen Schram. Denn alle vier Kirchengebäude der fusionierten Innenstadtgemeinde hatten an den Dächern einen Totalschaden durch den Hagel. "Die Gerüstkosten machen rund ein Drittel der Gesamtsumme aus", weiß Schram.

2004 war die Spitze der Dionysiuskirche abgetragen worden, weil nach einem Sturmschaden die Baufälligkeit festgestellt wurde. Diese Nachricht traf sowohl die Gemeinde als auch das Bistum zu einer Zeit, als die Finanzen mehr als knapp waren. Dennoch wurde der Verein Dio-Spitze ins Leben gerufen und sammelte Spenden für den Wiederaufbau des Kupferhelms, der bereits seit dem Bau der Kirche als Wahrzeichen der Stadt gesehen wird.

Da jedoch angesichts der Finanzlage, der anstehenden Fusionen und schließlich der Hagelschäden nicht klar war, wann die Sanierung zu stemmen ist, hielt sich der Verein mit Aktionen zurück.

Einen Schub bekam das Thema durch den Verkauf des Papst-Johannes-Hauses samt umliegender Gebäude an die Volksbank. Damit sind nun wieder Gelder verfügbar. Einen weiteren Rückschlag erlitt die Pfarre aber durch die Hagelschäden an den vier Kirchendächern, die mit jeweils einer halben Million Euro zu Buche schlagen.

Dennoch sind Gemeinde und Verein optimistisch, dass es jetzt gelingt, den Kirchturm komplett zu sanieren. "Wenn es jetzt nicht klappt, wird uns das erneut um Jahre zurückwerfen", befürchtet Greve.

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