Die Nacht, in der in Krefeld die Bomben fielen
Etliche Dokumente im Stadtarchiv erinnern an den Angriff der Briten auf Krefeld, der die Stadt zerstörte und sich am Freitag zum 75. Mal jährt.
Krefeld. „Sie haben Christbäume gesetzt, wir sind dran“, mit diesen Worten stürzte vor 75 Jahren ein Anwohner in den Luftschutzkeller. Der große Luftangriff auf Krefeld begann mit dem Abwurf von Leuchtsignalen. In der Nacht zum 22. Juni 1943 warfen 600 britische Bomber mehr als 2 000 Tonnen Spreng- und Brandbomben auf die Stadt.
Im Stadtarchiv hat Oberbürgermeister Frank Meyer am Dienstag eine Expertenrunde um sich geschart, um auf dieses für Krefeld so einschneidende Ereignis zu erinnern. „Wir haben die Pflicht zur Erinnerung, einmal aus Respekt vor den Opfern, und zum anderen, um zu warnen: Nie wieder Krieg!“ Dankbar sei Meyer für die Bereitschaft der Kirchen, am kommenden Freitag einen Gedenkgottesdienst abzuhalten.
Archivdirektor Olaf Richter ist überzeugt, dass der Großangriff das Gesicht der Stadt verändert hat. „Im Juni 1943 hatte Krefeld 184 000 Einwohner, nach dem Angriff zählte man nur noch 140 000. Vor manchem Trümmergrundstück hatten die Bewohner, wenn sie denn überlebt hatten, Vermerke angebracht wie ,Wir leben noch’ oder ,Wir sind bei Tante Frieda in Oppum’“. Viele jedoch kamen in der Bombennacht um.