Die Grippewelle ist in Krefeld angekommen

Krefeld ist Spitzenreiter bei den Erkrankungen in NRW. Und es werden noch mehr. Was man jetzt noch tun kann.

Krefeld. In Krefeld sind während der letzten vier Wochen mehr Menschen an dem gefährlichen Grippe-Virus neu erkrankt als in sämtlichen anderen Städten in NRW. Duisburg und Leverkusen zum Beispiel sind deutlich weniger betroffen.

Es gibt allerdings in ganz NRW derzeit mehr akute Atemwegserkrankungen als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Besonders die Zahl von Ersterkrankungen ist gestiegen - vor allem bei Kindern.

Das Gesundheitsamt der Stadt Krefeld kontrolliert die gemeldeten Fälle. Bei besonders riskanten Erkrankungen, beispielsweise im Altenheim, sei sofort zu handeln, sagt Joachim Blanke von der Abteilung Infektionsschutz und Umwelthygiene.

Denn Influenza kann, besonders bei Älteren und Kleinkindern, zum Tode führen.

Eine so schwere Welle wie im Winter 1995/96 ist wohl nicht zu erwarten. Bei der aktuellen Grippe gibt es noch keine Anzeichen für eine erhöhte Sterblichkeit, teilt die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) mit. Sie hat in 1000 Praxen bundesweit die Zahl und Art der Erkrankungen erhoben.

"Viele Praxen verfügen über einen Schnelltest", sagt Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert-Koch-Instituts. Da nicht alle Ärzte diesen Test durchführen, ist die Dunkelziffer der Erkranken vermutlich deutlich höher.

Eigentlich sollte eine Impfung gegen Grippe vor der Saison erfolgen. Sie beginnt in der Regel in der 48. Kalenderwoche. "Eine Influenza-Impfung lohnt sich aber immer", sagt der Direktor des Instituts für Hygiene und Laboratoriumsmedizin Krefeld, Prof. Carl Heinz Wirsing von König.

Der Impfstoff wird jedes Jahr von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) neu zusammengesetzt. Damit reagiert die Organisation auf die Veränderung des Virus’.

Viele Erkrankte halten die Virusgrippe für eine Erkältung. Dabei gibt es Unterschiede: Bei plötzlich auftretendem Fieber sowie starken Glieder- und Muskelschmerzen sollte man zum Arzt gehen.

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