Die ersten Flüchtlinge sind da
Zwei Familien aus Serbien bewohnen Räume der ersten Etage. Privatwohnungen reichen nicht mehr aus.
Krefeld. Seit Donnerstag werden die Notunterkünfte in der früheren Don-Bosco-Grundschule an der Feld-/Kölner Straße teilweise von Flüchtlingen bewohnt. Zwei Familien aus Serbien haben die Unterkunft in der ersten Etage des Schulgebäudes bezogen. Derzeit befinden sich rund 800 Asylsuchende in der Stadt Krefeld.
In der ehemaligen Schule treffen Verwandte der Neuankömmlinge ein. Sie wohnen schon seit längerer Zeit in der Stadt. Einer der Asylbewerber kommt aus dem blauen Dusch-Container, die bereits vor einiger Zeit von der Stadt dort installiert wurden. Es stehen insgesamt 19 Toiletten sowie zwei Duschcontainer auf dem Schulhof mit je sechs Duschen getrennt für Männer und Frauen zur Verfügung.
Auch ein städtischer Hausmeister hat dort jetzt Dienst. Der ist aber eher wortkarg. „Keine Namen, keine Zahlen, keine Fotos. Wenden Sie sich an die Leitung des Fachbereichs“, sagt er kurz angebunden.
90 Betten stehen in der ehemaligen katholischen Grundschule zur Verfügung. Dort aber, so betonte Sozialamtsleiter Wolfram Gottschalk noch vor wenigen Wochen gegenüber der WZ, soll die Aufenthaltsdauer nicht länger als zwei Monate dauern. Die Belegung werde sich auch an der Größe von Familien orientieren. „Wir bleiben bei unserem Konzept der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden.“
Bisher wurden die Flüchtlinge in von der Stadt angemieteten, privaten Wohnungen untergebracht. Das Angebot reicht jetzt jedoch nicht mehr aus. Angesichts der Leerstände zahlreicher Wohnungen eher unbefriedigend. Die Leerstände der Stadt, so schätzt der Eigentümerverband Haus und Grund, liegen zwischen fünf und zehn Prozent von insgesamt 122 000 Wohnungen, also etwa bei 5000 bis 10 000.