Wettbewerb Die besten Jagdhornbläser Deutschlands sind aus Krefeld

Stadtteile · Die Gruppe der Krefelder Kreisjägerschaft hat die Deutsche Meisterschaft gewonnen.

 Die Jagdhornbläser posierten nach dem Sieg standesgemäß vor dem Jagdschloss Kranichstein.

Die Jagdhornbläser posierten nach dem Sieg standesgemäß vor dem Jagdschloss Kranichstein.

Foto: Kreisjägerschaft/Giesen, Kreisjägerschaft Krefeld

Krefeld mischt nicht nur im Eishockey, Hockey oder Fechten ganz vorne mit, sondern auch im Jagdhornblasen. Auf dem Park-Gelände des Jagdschlosses Kranichstein in  Darmstadt lief am 16. Juni der 34. Bundesbläserwettbewerb im Jagdhornblasen. Als Teilnehmer dabei war die Jaghornbläsergruppe der Kreisjägerschaft (KJS) aus Krefeld. Sie trat in der Königsklasse G gegen ihre Konkurrenten an und hob sich mit  972 von maximal erreichbaren 975 Punkte mit ihrer musikalischen Leistung von der Konkurrenz ab und wurde zum Bundessieger gekürt.

Die 27 Bläserinnen und Bläser um Hornmeister Michael Müller stellten sich während des Wettbewerbes fünf Wertungsrichtern, die die Leistung nach drei Kriterien beurteilten: Gesamteindruck, Tonreinheit und notengerechter Vortrag.

Nach zahlreichen Siegen auf Landesebene (unter anderem Meister in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen) bildet der Gewinn der Deutschen Meisterschaft den bisherigen Höhepunkt der über 60-jährigen Vereinsgeschichte.

Bevor es Telefon gab,
wurden Signale geblasen

We kommt man dazu, sich solch ein Hobby auszusuchen? Dazu kann Martina Borgmann, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Kreisjägerschaft und Jagdhornbläserin, von ihrem persönlichen Weg zum Jagdhornblasen erzählen: „Ich habe vor 25 Jahren meinen Jagdschein gemacht und über die Kreisjägerschaft kam ich irgendwann zu dieser Musik.“

Früher hat Borgmann Klavier gespielt. Dass sie irgendwann mal zu einer Jagdhornbläsergruppe gehören würde – damit hätte sie damals nicht gerechnet. Aber einmal dabei, hat sie die Leidenschaft für dieses Instrument gepackt.

„Ich kann verstehen, dass die Leute nachfragen, warum man das macht. Ich kann nur sagen, dass sich bei uns keine komischen Waldschrate versammeln“, erzählt sie und lacht herzhaft. In ihrer Gruppe sind 30 Frauen und Männer, die gar nicht komisch sind und auch nicht fernab von dieser Welt. „Das Jagdhorn ist ein wichtiges Instrument und hatte früher eine sehr wichtige Bedeutung. Bevor es Telefon gab, wurden Signale geblasen, um zum Beispiel auch vor Gefahren zu schützen.“

Der musikalische Leiter
vermittelt die Liebe zum Horn

Besonders am Herzen liegt Martina Borgmann der musikalische Leiter der Truppe: „Ohne Michel Müller hätten wir das nicht geschafft“, da ist sie sich ganz sicher. Hinter den Musikerinnen und Musikern liegt eine intensive Wettkampfvorbereitung und Michel Müller habe es immer wieder hinbekommen, seine Musiker von ihrem Hobby zu begeistern.

Trotz akribischer Vorbereitung auf den Wettkampf ist Müller mit viel Leidenschaft dabei und das springt auf alle anderen über. „Viele denken auch, dass man sich zu den Proben aufraffen muss. Aber das ist nicht so, diese Naturtöne entspannen mich einfach.“

Wer nun Lust bekommen hat, sich einen eigenes Bild von dem Instrument und den Musikern zu verschaffen, kann die Proben besuchen. Diese finden jeden Dienstag von 20 bis 21.30 Uhr auf der Rennbahn statt.

Viele Infos rund um die Bläsergruppe gibt es auf ihrer Homepage:

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