Diamanten-Dieb überführt

Mutmaßlicher Räuber war bereits polizeibekannt.

Symbolbild

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Foto: Archivbild Andreas Bischof

Krefeld. Einen Einblick in das polizeiliche Vorgehen gegen Hehler gab es am Freitag beim Prozess um einen schweren Raub. Denn der 46-jährige Angeklagte sitzt bereits als verurteilter Hehler im Gefängnis. Im aktuellen Verfahren vor dem Landgericht geht es um den Überfall auf eine 90-jährige Krefelderin am 13. Juli 2012. Der Angeklagte und ein Mittäter sollen in das Haus der Rentnerin eingedrungen sein, sie gefesselt und über 7000 Euro geraubt haben.

Der Angeklagte war bereits am 4. April 2013 vom Landgericht Hagen wegen Hehlerei schuldig gesprochen worden. Er hatte Ende 2012 versucht, Diamanten aus einem Einbruch in Iserlohn im Wert von 200 000 Euro zu verkaufen. Dabei traf er nach mehreren Verkaufsversuchen auf eine verdeckte Ermittlerin der Polizei. Lehrbuchmäßig wurde er danach überführt. Nach einem ersten Treffen in einer Krefelder Autobahnraststätte wurde ein Termin zum „Geld-gegen-Diamanten-Tausch“ in einem Moerser Hotel vereinbart. Kurz nachdem der Angeklagte und zwei Helfer die Diamanten an die Scheinkäuferin übergeben hatten, schlug das Einsatzteam der Polizei zu.

Der Angeklagte und ein Komplize wurden noch im Hotel festgenommen, ein weiterer Mann auf dem Parkplatz in seinem Auto festgesetzt. Bei einer Hausdurchsuchung wurden bei dem 46-Jährigen auch Einbruchswerkzeuge gefunden. Der Iserlohner Einbruch konnte ihm aber — im Gegensatz zur Hehlerei — nicht nachgewiesen werden.

Der bis dahin unbescholtene Mann gab finanzielle Probleme als Grund für die Tat an. Nach einem schweren Arbeitsunfall konnte der gelernte Schlosser nicht mehr arbeiten. Das könnte auch der Grund für den Überfall auf die 90-jährige Krefelderin gewesen sein. Der Angeklagte streitet die Tat allerdings ab. Bei einer Verurteilung dürfte das Hagener Urteil einbezogen werden und für eine höhere Gesamtstrafe sorgen.

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