Nach Enthüllungsvideo von Böhmermann Masken-Deal mit Fynn Kliemann: Diakonie Krefeld fühlt sich betrogen

Krefeld · Die Diakonie Krefeld und Viersen prüft nach einer Bestellung von 10.000 Masken bei Global Tactics rechtliche Schritte. Ein Video Jan Böhmermanns enthüllte, dass der Maskenhersteller sich wesentlich sozialer gegeben hatte als er tatsächlich war.

 Carsten Ludwig von der Diakonie mit einem Teil der 3900 Masken, die noch übrig sind.

Carsten Ludwig von der Diakonie mit einem Teil der 3900 Masken, die noch übrig sind.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Groß war die Not zu Anfang der Corona-Pandemie, der Bedarf an Schutzmasken war es auch. Und ebenso dankbar war die Diakonie Krefeld und Viersen, als die deutsche Textilfirma Global Tactics anbot, Masken in großen Stückzahlen „fair und sozial gerecht“ in Portugal beziehungsweise Europa zu produzieren. 10.000 Stück orderte die Einrichtung mit Sitz an der Dreikönigenstraße 48 – immer im Glauben, dass der Hersteller keinen Gewinn mit den Masken erzielen wolle. Das hätte zum ökofairen Leitbild der Diakonie gepasst, sagt Karsten Ludwig, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Jetzt aber ist die Dankbarkeit mit einem Schlag verflogen. Das ZDF Magazin Royale um Jan Böhmermann hat nämlich aufgedeckt, dass der berechnete Kaufpreis zum Teil deutlich über den Produktionskosten lag, ein Teil der Masken anders als angegeben sogar in Asien produziert wurde. Die Diakonie Krefeld und Viersen sieht sich betrogen.