Der Startschuss für Uerdingen

Planungsausschuss stimmt dem Integrierten Handlungskonzept zu. Mit 18 Millionen Euro soll die Rheinstadt aufgewertet werden.

Der Startschuss für Uerdingen
Foto: Andreas Bischof

Der Startschuss ist gefallen: Uerdingens Ortskern soll in den nächsten Jahren attraktiver werden. Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung stimmten jetzt dem Integrierten Handlungskonzept zu, das gemeinsam mit Bürgern, Vertretern örtlicher Unternehmen und Vereine erarbeitet worden ist. Somit können noch fristgerecht bis zum 30. November die Fördergelder für 2018 beantragt werden. „Für die Quartiersstärkung bekommen wir fast 18 Millionen Euro an Fördermitteln, 20 Prozent davon zahlt die Stadt“, erklärt Beigeordneter Martin Linne den finanziellen Rahmen. Die erwartete Zustimmung des Rates am 5. Dezember könne nachgereicht werden.

Aufmerksam verfolgten Vertreter der Planungsgruppe Stadtbüro die Abstimmung. Sie waren im Dezember 2016 beauftragt worden, auf Grundlage des von der Verwaltung vorgelegten ersten Teils des Integrierten Handlungskonzeptes Uerdingen mit einer ausführlichen Bestandsaufnahme und Problemanalyse das Gesamtkonzept zu erstellen. In Kooperation mit der Stadt wurden in diesem Jahr zunächst 16 Einzelgespräche mit etwa 50 örtlichen Akteuren geführt, zwei Bürgerwerkstätten und zwei Infostände auf dem Wochenmarkt durchgeführt und gemeinsam die Analyse-Ergebnisse der Stadt reflektiert. Daraus wurden Maßnahmen für den Umbauprozess entwickelt und ein Finanzierungs- und Zeitplan aufgestellt.

„Wir sprechen nicht über einzelne Maßnahmen, sondern über einen problematischen Stadtteil, den wir stärken wollen“, sagt Linne. Der Kernbereich Uerdingens schrumpfe und die dort lebenden Bewohner würden immer älter. Ein unattraktives Wohnangebot sowie nicht zeitgemäße Angebote in Einzelhandel und bei Dienstleistungen haben zu Ladenleerständen geführt. Brachflächen und Baulücken verstärkten dieses Erscheinungsbild.

Zu Beginn des Tagesordnungspunktes hatten Joachim C. Heitmann (FDP) wie auch Ursula Mende (Die Linke) zunächst das Thema Bürgerzentrum mit städtischer Medienausleihe angesprochen. Das ist laut Verwaltungsvorlage für das Gebäude der ehemaligen Bücherei angedacht. „In dem Integrierten Handlungskonzept ist das Bürgerzentrum klar umrissen, in der Verwaltungsvorlage nur noch weich formuliert“, kritisiert Mende — und erntet zustimmendes Kopfnicken aus dem Zuschauerraum. Heitmann indes will wissen, ob dieses Vorhaben mit den anderen Kultureinrichtungen wie der Mediothek abgestimmt ist. Eine Medienausleihe gelinge nur, wenn Geld dafür in die Hand genommen wird — ob von der Stadt oder aus dem Budget der Einrichtungen. Das sei zu klären.

Grünen-Fraktionschefin Heidi Mathias lobte ausdrücklich das Handlungskonzept ebenso wie Jürgen Hengst (SPD), der in Personalunion als Bezirksvorsteher Uerdingens die Bedeutung des Gesamtpaketes für die Rheinstadt hervorhob: „Eine einmalige Chance.“ Fünf Handlungsfelder umfasst das Konzept. Das sind: „Öffentlicher Raum und Verkehr“, „Städtebau und Wohnen“, „Einzelhandel und Gastronomie“, „Soziale Infrastruktur und Naherholung“ sowie „Organisation“. Zu allen Bereichen sind einzelne Maßnahmen vorgeschlagen.

Denkbarer Startschuss für den Stadtumbauprozess in Uerdingen könnte die äußerliche Instandsetzung der Herbertzhäuser sein. Sie stehen an der nördlichen Kante des historischen Marktplatzes. Zurzeit bröckelt der Putz ab und das Gebäude-Ensemble macht eher einen verwahrlosten Eindruck. Das könnte sich schon bald ändern.

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