Krefelder Blogger Der Sneaker, ein Lebensgefühl

Krefelder Blogger vermarktet neuen Laden an der Königstraße. Und damit sich selbst.

Krefelder Blogger: Der Sneaker, ein Lebensgefühl
Foto: Blumenthal

Krefeld. Der 30-jährige Krefelder Blogger Christopher Blumenthal teilt seine Liebe zu Sneaker gerne mit seiner Fan-Community und ist durch seine inzwischen etwa 300 Paar große Sammlung im Internet zu einem richtigen Star geworden. Kein Wunder, dass der neue Kö-Laden ,SneakRs’ den gebürtigen Uerdinger sehr gern dafür gewonnen hat, sein Lebensgefühl auf die Kunden zu übertragen.

Krefelder Blogger: Der Sneaker, ein Lebensgefühl
Foto: abi

Blumenthal hat seinen Blog deadstock.de vor etwa vier Jahren gegründet, sein Interesse gilt dem Turnschuh allerdings schon seit seiner Jugend. Der Hype um den jungen Mann ist enorm, selbst für die völlig verrückten Möglichkeiten des Internets. Auch auf seiner Instagram-Seite deadstocksnkrblog verfolgen über 16 000 Anhänger Blumenthals Beiträge. Er stellt ihnen täglich die neusten Modelle vor.

Erstmals entdeckte Christopher Blumenthal seine Leidenschaft beim Skaten. Er brauchte bequeme Schuhe, die aber eben auch seinem Hobby standhalten. Daraufhin entdeckte er seine Liebe zu Chucks von Converse.

Heute umfasst seine Sammlung fast alles, was der Markt zu bieten hat: von Basketballschuhen, über Laufschuhe bis hin zu den modernen Alltagsmodellen. Von allen seinen Paaren sind die mit den drei Streifen aber seine Lieblinge. ,,Diese Marke war einfach immer um mich herum, schon seit mein Vater früher mit entsprechenden Badelatschen rumgelaufen ist. Es ist einfach eine komplette Marke’’, schwärmt Blumenthal am Rande der Geschäftseröffnung von „Sneakers“ - und bei jeder Aussage macht sich der geneigte Zuhörer klar: Achtung, der Mann verdient mit solcherlei Empfehlungen sein Geld.

Kurios für das wandelnde Turnschuh-Lexikon: An sein erstes Paar kann er sich allerdings nicht erinnern, da „ich schon immer von Sneakern umgeben war. Ich hatte immer diese Affinität zu Schuhen. Das ist einfach das wichtigste Kleidungsstück“.

Dass Leidenschaft auch gut fürs Portemonnaie sein kann, entdeckte Blumenthal schließlich, als er 2012 seinen Blog startete: ,,So ein Blog war vorher eine Nische. Ich bin genau in diesen Hype hineingeschwommen’’, erklärt er. Seinen großen Erfolg, so glaubt er, hat er seinem Engagement und seinen treuen Fans zu verdanken. ,,Nur gute Arbeit kann zu wirklichem Erfolg führen’’, ist er sich sicher. Neben seinen Online-Aktivitäten hat Blumenthal zudem ein Studium als Betriebswirt und eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Passt.

Und nun also teilweise stationäre Verkaufsaktivitäten im neuen Kö-Laden. Christopher Blumenthal ist, logisch, für das Online-Marketing des neuen Stores zuständig. ,SneakRs’ folgt einem nicht alltäglich Konzept. Lieber weniger, dafür speziell. Den Kunden wird auf der 75 Quadratmetern großen Verkaufsfläche ein ausgewähltes Sortiment angeboten. Neben den Schuhen, die im Store absolut im Vordergrund stehen, werden auch weitere Kleidungsstücke verkauft. Es sind jedoch fast nur ausgefallene Teile vorhanden.

Außerdem hofft der Betreiber, eine Art Treffpunkt für die Szene schaffen zu können. Kunden sind eingeladen in der sogenannten ,Recharge Area’ zu entspannen und sich mit anderen Sneaker-Liebhabern austauschen. Dabei gibt es freies W-Lan und jede Menge Fachsimpelei, so der Plan.

Geschäftsführer Christoph Borgmann, gleichsam neuer Vorsitzender der Werbegemeinschaft, geht mit dem etwas exotischen Konzept voran in Krefelds City. Der Store solle auch die Liebe zur Heimatstadt Krefeld zeigen, erklärt er und verweist auf die Stadtpläne an der Wand. Ganz viel Krefeld. ,,Der Laden ist etwas ganz Eigenes. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt.“

Dabei hofft Borgmann auf ein generationsübergreifendes Gelingen des Projekts. ,,Sneaker sind vom Alter her absolut unbegrenzt’’, meint der Sportartikel-Experte. Auch ältere Generationen neigten immer mehr dazu, sich dem Hype anzuschließen.

Während Blumenthal als Zugpferd eher für die Internet-Aktivitäten geholt worden ist, soll Damian Celikel für den Store verantwortlich sein. Er ist sich sicher, „dass ein solcher gemütlicher, inhabergeführter Store in der Stadt gefehlt hat. Für Sneaker gibt es eine riesige eigene Community’’. Der 31-Jährige gehört selbst dazu. ,,Auf diesem Weg kann ich das Nützliche mit meiner Leidenschaft verbinden.’’

Borgmann lernte Celikel durch dessen Vater bei den Verhandlungen um das Ladenlokal kennen. Borgmann nennt das Schicksal.

Denn der Blogger Christopher Blumenthal ist dann auf Empfehlung Celikels in das Geschäft miteinbezogen worden. Der sagt: „Damian ist ein guter Freund von mir. Natürlich werde ich auch öfters persönlich im Store vorbeischauen“, erklärt Blumenthal.

Der Sneaker, sind sich die Geschäftspartner einig, sei für viele schon lange nicht mehr nur ein Schuh, sondern ein Lebensgefühl.

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