Der Plan für Krefelds City-Plätze

Das Programm „Stadtumbau West“ soll bis zum 650. Geburtstag der Stadt für Attraktivität und Verweilqualität sorgen.

Der Plan für Krefelds City-Plätze
Foto: Andreas Bischof

Mit Brunnen, Bänken oder mit Spielgeräten versehen — viele Plätze in der Stadt laden aufgrund ihrer attraktiven Gestaltung zum Verweilen oder Spielen ein. Positive Beispiele sind der Dionysius- und Alexanderplatz. Es gibt aber auch Plätze, die vernachlässigt wurden, jedoch viel Potenzial haben. Die Mitglieder des Stadtumbaubeirates beschäftigen sich auf ihrer nächsten Sitzung mit der Entwicklung verschiedener Plätze im Rahmen des Programms „Stadtumbau West“ im Ausblick auf das Stadtjubiläumsjahr 2023. Dann wird Krefeld 650 Jahre alt. Der WZ liegen die Ideen vor.

Karlsplatz

Durch den Bau des Kaiser-Wilhelm-Museums 1894 habe der Karlsplatz viel von seinem Platzcharakter eingebüßt, steht in der Verwaltungsvorlage. Der Bereich sei aber auch Teil des Westwalles geblieben. „Nach der Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums ist es nun eine vordringliche Aufgabe, das Umfeld des Museums hierauf abgestimmt wieder in Wert zu setzen. Der Karlsplatz soll in seiner Mehrfachfunktion sowohl als verbindendes Element zwischen den nördlichen und südlichen Abschnitten der historischen Wallanlage des Westwalls als auch als Eingangsbereich des Kaiser-Wilhelm-Museums hervorgehoben werden“, heiß´t es in der nicht-öffentlichen Verwaltungsvorlage.

Evangelischer Kirchplatz

Er ist einer der zentralen Plätze in der Innenstadt und stellt eine wichtige Verbindung vom Schwanenmarkt zum Platz an der Alten Kirche sowie dem benachbarten und bereits umgestalteten Willy-Göldenbach-Platz dar. „Aktuell hat das Gebiet keine ablesbare Funktion, es dient lediglich als alternative Wegeführung parallel zur Hochstraße. Die angrenzenden Rückseiten der Fassaden der Bebauung Hochstraße geben ihm Hinterhofcharakter“, wird geurteilt. Ziel der vorgesehenen Umgestaltung und Aufwertung des Platzes sei es, die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität zu verbessern. Als „Platz der Besinnung“ und zukünftigem Ort für Gottesdienste unter freiem Himmel soll die Verbindung zur Kirche betont werden und eine eindeutige Profilierung des Platzes erfolgen. Gleichzeitig trägt die neue Flächengestaltung mit hochwertigen Materialien und Möblierungselementen zur allgemeinen Verbesserung der Aufenthaltsqualität mit einem bewussten Ruhe-Finden im Vordergrund.

Dr.-Hirschfelder-Platz

Zurzeit wird der Platz als Parkplatz genutzt. „Bis zum Zweiten Weltkrieg war er im Westen mit einer zwei- bis drei-geschossigen Häuserzeile, die zur Königstraße orientiert war und im Osten mit einer Häuserzeile, die der Petersstraße zugeordnet war, bebaut. Dazwischen verlief in Verlängerung der heutigen Lohstraße, die jetzt an der Dreikönigenstraße endet, ein weiterer Abschnitt der Lohstraße. Die gesamte Bebauung wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seitdem wird die Fläche als begrünter Parkplatz genutzt“, heißt es. Die Erschließung der vorhandenen Parkreihen erfolge jeweils von außen über König- und Petersstraße. Der Park-Such-Verkehr sorge für erhebliche Unruhe auf dem Platz selber und in den umgebenden Straßen. „Der zentrale und in die Innenstadt gut eingebundene Bereich ist für eine reine Parkplatznutzung viel zu schade und soll daher umgestaltet werden.“

Im städtebaulichen Entwicklungskonzept ist der Dr.-Hirschfelder-Platz als Initialprojekt für den Bereich Zentrum/Vier Wälle genannt und als zentraler „Grüner Platz“ definiert. Unter dieser Maßgabe soll ein zweistufiges Moderationsverfahren durchgeführt werden. Hierdurch soll die bestmögliche Lösung zur Neugestaltung des Bereiches als funktionaler und kommunikativer Mittelpunkt für Anwohner und Besucher erzielt werden. Durch ein externes Büro wird eine Grundlagenermittlung durchgeführt, anschließend werden in einer ersten Ideenwerkstatt mit Verwaltung, Politik und Bewohnern des Quartiers Entwicklungsansätze erarbeitet. In einer zweiten Ideenwerkstatt werden die erarbeiteten Ideen präsentiert und diskutiert.

Schinkenplatz

Das Quartier um den Schinkenplatz ist ziemlich unattraktiv. Leerstand und vernachlässigte Immobilien sind die Folge. Der Platz wurde 1993 umgestaltet und aufgewertet, ohne die einfassenden Straßenbereiche mit einzubeziehen. Nun soll die neue Gestaltung von Hauswand zu Hauswand betrachtet werden, mit dem Ziel, das Wohnumfeld deutlich aufzuwerten.

Eine Verschönerung der Weggenhofstraße im Bereich des anliegenden Marktplatzes ist weiterer Teil des Maßnahmenkatalogs. Auch der Marktplatz dort soll attraktiver werden. Eine Komplettsanierung des angrenzenden Spielplatzes Weggenhofstraße wurde bereits 2010 umgesetzt. „Als neue Maßnahme soll gleichzeitig auch die wichtige fußläufige Verbindung, die sogenannte Maatjatz, ausgehend vom Marktplatz an der Weggenhof- zur Sternstraße mit ihrer Nahversorgungsfunktion und der ÖPNV-Anbindung umgestaltet werden.“ Dies steigere einerseits die Attraktivität des Wohnumfeldes und werte den Platz als Einzelhandelsstandort auf.

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