Serie Der Mann für die Anliegen in West

Krefeld · Demokratie-Serie Klaus-Dieter Menzer ist Bezirksvorsteher. Zu Gast bei einem, der die Sorgen der Bürger kennt.

 Klaus-Dieter Menzer (SPD) ist die Schnittstelle zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung.

Klaus-Dieter Menzer (SPD) ist die Schnittstelle zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Oft sind es die scheinbar kleinen Probleme, mit denen sich ein Bezirksvorsteher befassen muss. Klaus-Dieter Menzer (SPD) kennt das genau. Seit 2014 ist der pensionierte Studiendirektor Vorsitzender in Krefeld-West. Das Amt hatte er auch schon mal von 1994 bis 1999 inne.

„Es brennt derzeit auf unterschiedlichen Gebieten“, sagt Menzer und blickt in seine Notizen. Ausnahmsweise hat er dabei nicht die „großen Themen“ wie das Schicksal der alten Kaserne im Forstwald oder das geplante Baugebiet nördlich des Kaiser-Wilhelm-Parks (Bebauungsplan 87) im Blick. Er meint einen kleinen öffentlichen Spielplatz an der Hermannstraße, der sich neben einem Kindergarten befindet.

Vom Hagerweg aus, wo Menzer auch wohnt, konnte man besagten Spielplatz über einen Durchgang zwischen den Häusern problemlos erreichen. Nun ist dort aus nicht genau bekannten Gründen ein Metallzaun am bisherigen Zugang zum Spielplatz errichtet worden – die Mütter, Väter oder Großeltern müssen einen Umweg in Kauf nehmen, um auf das Gelände zu kommen. Darüber haben sich die Leute bei ihm beschwert.

Das Amt ist mitunter
ein Zeitfresser

Klagen gibt es auch aus der Kleingartenanlage Krähenfeld. Der Vereinsmitglieder möchten gerne den Durchgang durch die Anlage von der Stadt beleuchten lassen. Sie argumentieren damit, dass es sich hier um einen öffentlichen Durchgang handele. Das Grünflächenamt widerspricht und sagt: „Der Weg kann abends auch abgeschlossen werden.“ Für eine Beleuchtung habe man kein Geld. Menzer als Bezirksvorsteher hat sich der Sache angenommen. „Die Beantwortung von Fragen an die Verwaltung dauert aber meistens einige Zeit.“

Typische Arbeitsgebiete für einen Bezirksvorsteher? Menzer nickt: Ob Hundekot auf dem Gehweg, wilde Müllkippen oder fehlende Parkplätze – wenn irgendetwas verkehrt läuft im Quartier, landen solche Fälle meist auf seinem Schreibtisch. „Ich gebe die Sachen dann an die richtigen Stellen der Verwaltung weiter oder kümmere mich teilweise auch selbst darum.“ Wichtig für seine Aufgaben ist es, diese richtigen Stellen bei der Stadt überhaupt zu kennen.

Was ein Bezirksvorsteher zu machen hat, regelt unter anderem die Hauptsatzung der Stadt Krefeld in der aktuellen Fassung vom 23. Juli 2018. Darin heißt es im schönsten Amtsdeutsch: „Der Oberbürgermeister/Die Oberbürgermeisterin kann bei Angelegenheiten, die nur einen Teil des Stadtgebietes betreffen, seine Befugnisse auf eine/n der Bezirksvorsteher/innen, dessen/deren Bezirk betroffen ist, übertragen.“ Und weiter: „Anregungen und Beschwerden an die Bezirksvertretungen werden dem/der Bezirksvorsteher/in zugeleitet.“

Um alles selbst kümmern kann sich der 70-Jährige Menzer als Vertreter des Oberbürgermeisters freilich nicht. Denn das Amt ist zeitaufwändig. Sehr zeitaufwändig. Als Menzer es vor 20 Jahren erstmals bekleidete, sei ihm das oft „verdammt schwer gefallen“, berichtet er. Denn damals stand er als „Lehrer für Laufen und Lesen“ am Gymnasium Thomaeum in Kempen noch voll im Beruf.

Als Pensionär sei das heute etwas einfacher – wobei das Amt nach wie vor ein Zeitfresser bleibe. Für seine Hobbys – vor allem Sport und Theatergänge – bleibt da manchmal nur wenig Raum. Im Mai folgt die nächste Sitzung der Bezirksvertretung. Die Vorbereitungen darauf gehören ebenfalls zu den Aufgaben eines Bezirksvorstehers.

Das fehlende Ortseingangschild in Hoterhöfe, die Probleme mit der Firma Altmann in Benrad, der mögliche Bau eines Kindergartens an der Randstraße – das waren Themen, die zuletzt Menzers Arbeit nach außen prägten. Und nicht immer konnten Lösungen gefunden werden. Doch auch der genannte kleine Kinderspielplatz an der Hermannstraße, lässt ihn weiterhin nicht los: „Noch in diesem Monat wird es dort ein neues Großspielgerät geben.“

Es ist doch auch mal schön, als Bezirksvorsteher gute Nachrichten weitergeben zu können.

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