Der Mann der schwarzen Zahlen geht
Am 1. Mai übernimmt der langjährige Geschäftsführer des Rheinhafens Krefeld, Sascha Odermatt, den Chefsessel bei den Neuss-Düsseldorfer Häfen.
Eine kurze Vorstellung, nur ein paar Minuten mit Daten über seinen Lebenslauf, und es stand fest: Sascha Odermatt wird neuer Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH). Deren Aufsichtsrat hatte den langjährigen Geschäftsführer des Krefelder Hafens für den Chefsessel vorgeschlagen, und die Gesellschafterversammlung stimmte am Dienstagabend zu. Auch wenn er der einzige ins Spiel gebrachte Kandidat war, endete damit für den 44-Jährigen eine aufregende Zeit. „Ich bin froh über die Entscheidung, es hätte ja theoretisch immer noch anders ausgehen können“, sagte Odermatt über den neuen Posten, den er am 1. Mai antreten wird.
Der Krefelder Hafengesellschaft bleibt der Erkelenzer aber trotzdem noch eine Zeit lang erhalten. Die genauen Konditionen müssen noch festgelegt werden. Aber ein halbes oder Dreivierteljahr wird Odermatt zwischen den Häfen pendeln. „Bis ein Nachfolger für mich gefunden ist, bleibe ich auch Geschäftsführer in Krefeld.“
Bei den NDH wird ihm einer der scheidenden Geschäftsführer zur Seite stehen. Ulrich Gros wird noch sechs Monate als Berater der Geschäftsführung für „den Wissenstransfer“ sorgen, wie es Odermatt ausdrückt. „Das kommt mir sehr entgegen.“ So könne er laufende Projekte weiter begleiten und wiederum seinen Nachfolger beim Einstieg unterstützen. „Es soll einen fließenden Übergang, keinen harten Schnitt geben.“
Für den Mann, der mit der zweiten Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen den Krefelder Hafen aus den roten in die schwarzen Zahlen brachte, ist der Wechsel einerseits „eine Chance, die man ergreifen muss, wenn sich eine solche Türe öffnet, man sich beruflich weiterentwickeln kann“.
Andererseits falle ihm der Schritt auch schwer. „Wenn man viel Aufbauarbeit geleistet hat, eng mit den Themen verbunden und verwachsen ist, dann — auch wenn es abgedroschen klingt — geht man mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“ Immerhin bleibe dadurch, dass er in die Muttergesellschaft wechsle, eine „inhaltliche Verbindung zu den Krefelder Projekten erhalten“.