Gastronomie Der Koch Yves Chopelin hört auf

Der Pachtvertrag am Uerdinger Rheinufer läuft aus. Wie es weiter geht, steht nicht fest.

Gastronomie: Der Koch Yves Chopelin hört auf
Foto: Archiv abi

Uerdingen. Eine Ära geht zu Ende. Das Restaurant Chopelin am Uerdinger Rheinufer schließt Anfang nächsten Jahres. Yves Chopelin, der Namensgeber, Patron, Koch und Macher des Hauses, hört auf. „Der Pachtvertrag mit der Casino-Gesellschaft läuft aus, und ich gehe in Rente, ich werde 69. Das reicht doch“, findet er. Wie es mit Haus, Restaurant und einem möglichen neuen Betreiber weitergeht, könne frühestens in vier Wochen gesagt werden, berichtet Chopelin. „Mein Sohn hat auch Interesse, weiter zu machen. Mal sehen, wie es weitergeht. Ich bleibe auf jeden Fall in Krefeld“, ist der Chef sicher. „Hier sind meine Kinder und die fünf Enkelkinder.“

Yves Chopelin, Koch und Namensgeber des Restaurants

Generationen von Krefeldern haben im Casino Taufen, Hochzeiten oder Geburtstage gefeiert oder ganz einfach lecker gegessen. Das „Chopelin“, der „frische Franzose“, war stets eine Adresse für Anhänger feinster französischer Küche. In 2013 hat die Familie mit 130 Gästen, einer Riesentorte mit seinem Konterfei und ausgesuchten Köstlichkeiten das 50-jährige Dienstjubiläum des Patron begangen. „Freunde, Bekannte und Kollegen haben mit mir gefeiert“, erinnert er sich. Ihm zur Seite standen in den ganzen Jahren seine Frau Anita, die den Weinkeller hütet, und sein Sohn Bastien, der seit einigen Jahren als Restaurantleiter fungiert.

Bei Lachs-Forellen-Pastete, einer Wachtel-Turm-Pastete, Schinken aus Bajonne mit Melone, Mini-Creme-Bällchen und Törtchen mit Passionsfrucht ließen es sich die gut gelaunten Gäste wohl ergehen.

Die berufliche Laufbahn des Patrons beginnt am 1. Juli 1963. Yves Chopelin, noch keine 14, startet im Restaurant eines kleinen Hotels mit Namen „La Boule d’Or“ (Die goldene Kugel) in Bellème in der Nähe von Le Mans seine dreijährige Kochlehre. Danach arbeitet er zwei Jahre lang als Jungkoch in Paris, im seinerzeit berühmten Fischrestaurant „Prunier“. Schon in Paris sei er an einer Stelle als Küchenchef in Deutschland interessiert gewesen, berichtet er.

Das wird von 1976 bis 1980 Wirklichkeit: Viereinhalb Jahre lang arbeitet er in dieser Funktion in den damaligen „Walliser Stuben“ in Düsseldorf, die seinerzeit zwei Michelin-Sterne hatten und durch Chopelin auch weiter haben.

Es folgt der Schritt in die Selbstständigkeit: Drei Jahre ist er Mitinhaber in einem kleinen Restaurant in Mönchengladbach, das „Chopelin“ heißt. Er erlangt einen Michelin-Stern. Die Partnerschaft mit dem Mitinhaber geht nach drei Jahren in die Brüche, Chopelin gibt dort auf und kommt nach Krefeld: Zwölf Jahre lang, bis 1995, ist er Küchenchef und später Inhaber des Restaurants „Korff“ an der Kölner Straße/Untergath. Danach wird er für sechs Jahre Inhaber des damaligen „St. Urbanshof“ am Ostwall.

Zu Ostern 2001 schließlich beginnt er als Pächter im „Chopelin im Casino“. Später wird der Name im Einverständnis mit den Gebäude-Eigentümern, der Casino-Gesellschaft, in „Chopelin“ abgeändert. Chopelin gehört zu einem der am besten bewerteten Restaurants in Krefeld und der Re-gion. 2017 jubelte die Familie: „Wir haben unser Ranking im Gault & Millau, einem der bekanntesten Gastronomie-Guides, verteidigt. Zwei Kochmützen und 15 Punkte gab es wie im Vorjahr.“ Nach wie vor steht Yves Chopelin selbst in der Küche und möchte jeden Gast noch bis Anfang 2019 mitnehmen auf eine kulinarische Reise mit französischem Akzent.

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