Der Inrather Kützhof wird verkauft

Für das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 16. Jahrhundert gibt es bereits zwei Interessenten.

Der Kützhof an der Inrather Straße 751 wird verkauft. „Ich versuche, beim Verkauf zu helfen. Es gibt zwei Interessenten“, sagt Denkmalpfleger Gerhard Hanisch. Walter Fasbender, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Nord, hatte das Gebäude ins Gespräch gebracht. In einem Antrag bittet er die Verwaltung zur nächsten Sitzung um einen „Sachstandsbericht Denkmal Kützhof auf der Inrather Straße.“ Zudem möchte der Christdemokrat Infos zum baulichen Zustand des Hofes und über eventuelle aktuelle Planungen zur Nutzung haben.

Walter Fasbender, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Nord

„Wir sollten ,zu gegebener Zeit‘ über Zustand und Weiterentwicklung des Denkmals informiert werden, haben aber mehrere Jahre keine Nachrichten bekommen. Nun möchten wir wissen, wie mit dem Gemäuer umgegangen wird.“ Über den baulichen Zustand sagt Hanisch: „Ich war vor zwei Wochen noch im Haus. Der Zustand hat sich nicht verschlechtert, das Gebäude ist standfest, die Räume sind gut durchlüftet.“

Der Hof hat seine Ursprünge im 16. Jahrhundert. Christoph Dautermann vom Museum Burg Linn entdeckte den Kützhof an der Inrather Terrassenkante als eine der ältesten Hofanlagen Krefelds. Der Kützhof ist ein typisch niederrheinisches Hallenhaus mit Wohnung und Ställen unter einem Dach. Es wurde 2007 in die Denkmalliste aufgenommen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er umgebaut. Eine Holztreppe trägt das Datum 1829. Aus dieser Zeit stammt auch eine Kölner Decke. Architekten entdeckten in jüngerer Zeit vier Gewölbekeller, einen gar ohne Zugang. Auch eine Räucherkammer kam zum Vorschein.

Der Hof hatte in der Inrather Geschichte wohl eine wichtige Funktion. Immerhin ist eine Straße nach ihm benannt, der Kützhofweg. Das Hofgut gehört zu der an der Inrather Straße aufgefädelten Zeile. Die Äcker lagen auf der Höhe, die Weiden östlich im feuchten Bruch. Durch Umbau sollten Wohnräume, Büros, Geschäftsräume und Stallungen entstehen. Rinderzucht, Hofladen und Streichelzoo standen im Konzept. Die Denkmalpflege freute sich, dass die neuen Eigentümer viel Zeit für Untersuchungen zuließen und sagte Unterstützung zu. Nun gibt es Hilfe beim Verkauf. Der Besitzer hat auf WZ-Nachfrage keine Grüne angegeben, warum er das denkmalgeschützte Anwesen veräußern möchte.

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