Der Abschied von den TAN-Listen naht

Wer sein Konto online führt, muss sich an neue Sicherheitstechnik gewöhnen.

Krefeld. Die Online-Kunden der Sparkasse Krefeld müssen sich von ihren Transaktionslisten (TAN) verabschieden. Ende des Jahres verlieren die Nummern auf Papier ihre Gültigkeit. Der Grund: Es gibt verbesserte Sicherheitstechnik im Kampf gegen das kriminelle Ausspähen und Nutzen von Kundendaten im Internet.

Bereits rund 114 000 Girokonten werden bei der Sparkasse online geführt. Das entspricht einem Anteil von 40 Prozent. Die Zahl der virtuellen Angriffe hat sich 2010 bei etwa sechs Millionen Transaktionen auf 60 Fälle verdreifacht. Der Schaden wurde den Kunden ersetzt. Zur Höhe macht das Geldinstitut keine Angaben.

Noch nutzen die meisten Online-Kunden ihre TAN-Listen. Auslandsüberweisungen sind damit allerdings schon nicht mehr möglich. Ab Juli gilt eine weitere Einschränkung: Für Überweisungen gibt es dann ein Tageslimit von 3000 Euro.

Wer seinen Bankgeschäften ungehindert nachgehen möchte, muss sich für Chip-TAN oder SMS-TAN entscheiden. Beim Chip-Verfahren benötigt der Kunde neben seiner Sparkassenkarte ein Zusatzgerät — einen TAN-Generator, den es für 10,90 Euro bei der Sparkasse gibt.

Der Generator liest Kunden- und Anwendungsdaten vom Kartenchip, prüft über optische Übertragungssignale am Computerbildschirm die Berechtigung und erzeugt die TAN für den jeweiligen Zahlungsauftrag.

Beim SMS-Verfahren empfängt der Kunde seine Transaktionsnummer per SMS auf dem Handy. Hier fallen Kosten an, bei der Sparkasse sind es neun Cent pro Übermittlung.

Umständlich wird es für Kunden, die ihre Bankgeschäfte unterwegs auf dem Smartphone erledigen möchten. Sicherheitsregeln verhindern, dass die Transaktionsnummer per SMS an das Handy geschickt wird, auf dem die Banking-Software läuft. Die SMS muss dann auf ein anderes Handy geschickt werden.

Die Sparkasse empfiehlt ihren Kunden auf Nachfrage das Chip-Verfahren. Dabei sei der Sicherheitsstandard besonders hoch.

Der Abschied von den TAN-Listen ist für die Geldwirtschaft mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden, denn in Deutschland gibt es etwa 42 Millionen Online-Konten. Alle Kunden müssen schriftlich informiert werden.

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