Dem Herzen wieder auf die Sprünge helfen

Vor fünf Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft Wiederbelebung gegründet. Gestern bekam sie drei neue Geräte.

Krefeld. "Wo ist eigentlich der Direx?", fragte man sich im Badezentrum Bockum und entdeckte Friedrich L. Lucas voller Entsetzen auf dem Boden des Schwimmbads. Wie leblos. Ein beherzter Bademeister fischte ihn raus und setzte das Herz des Mannes mit einem Defibrillator wieder in den richtigen Rhythmus. Das war 2005. Nicht nur in diesem Fall haben die Defis Menschen mit akutem Herzflimmern das Leben gerettet. Nahezu 150 Geräte gibt es inzwischen in Krefeld: Heute kamen drei weitere hinzu.

Spender sind die "Krähen", vertreten von einem braungebrannten Jochen Butz. Symbolisch überreichte er den Scheck für drei weitere solcher Geräte in der Cafeteria der Albert-Schweitzer-Schule. Dort soll einer der Defis platziert werden, und zwar so, dass auch die Nachbarschaft im Fall der Fälle darauf zugreifen kann. Denn dabei geht es ja meist um jede Minute. Der Rettungsdienst brauche im Durchschnitt fünf bis sieben Minuten, um zum Einsatzort zu gelangen, berichtete Dr.Uli Lenssen, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. "Wenn dann schon mit dem Defi geholfen werden konnte, hat der Patient gute Chancen."

Das einfache an dem Defi ist: "Er spricht mit einem!", beschreibt Hans-Dieter Diercks vom DRK. Das gelbgrüne Gerät sagt genau, wie es am Körper befestigt werden muss. Es kann messen, in welcher Stärke der Stromstoß ausfallen sollte, und stellt zu dem fest, ob sein Einsatz überhaupt richtig ist. Daher kann die erste Hilfe mit diesem Defi eigentlich von jedem geleistet werden - gut sei es aber, wenn die Helfer ausgebildet sind.

18 solcher Ersthelfer waren denn auch in der Cafeteria anwesend: Schüler, die den Umgang mit dem Defi erlernt haben. Ihr Ausbilder ist Hans-Dieter Diercks vom DRK. Er schult vor allem Kinder und Jugendliche im Umgang mit dem Defibrillator.

Wiederbelebung Die halbautomatisch arbeitenden Defibrillatoren (Defis, AEDs) befinden sich in Krankenwagen, in Polizeiautos und an Risikostandorten, zum Beispiel Schulen oder Schwimmbädern. Defis können vor dem plötzlichen Herztod retten. 150 solcher Geräte gibt es bereits in Krefeld, die auch von medizinischen Laien bedient werden können. An den Kosten für die Schulung der Ersthelfer, die das DRK übernimmt, beteiligt sich auch die NeueBKK. Eine Krankenkasse, die an dieser Stelle Prophylaxe betreibt.

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