Pandemie Das Impfzentrum am Krefelder Sprödentalplatz ist startklar

Krefeld · Die Container sind betriebsbereit, sobald der Impfstoff da ist, gehen vier Impfstraßen in Betrieb.

 DRK-Geschäftsführerin Sabine Hilcker und ein Kollege führten als Betreiber durch das Impfzentrum am Sprödentalplatz.

DRK-Geschäftsführerin Sabine Hilcker und ein Kollege führten als Betreiber durch das Impfzentrum am Sprödentalplatz.

Foto: Andreas Bischof

Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff. Wenn er kommt, egal ob am 21., 23. oder  29. Dezember, kann in Krefeld sofort gegen Covid 19 geimpft werden. Das Impfzentrum auf dem Sprödentalplatz jedenfalls ist so gut wie fertig: In dem Modul-Container fließen Strom und Wasser, die Heizungen sind an, eine Handvoll Monteure ist mit letzten kleineren Arbeiten an IT-Leitungen beschäftigt.

Doch bevor Oberbürgermeister Frank Meyer und Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen Krefelds Impfzentrum am Dienstag im Nieselregen der Presse vorstellen und bevor Meyer die Impfungen als hellen  Hoffnungsstrahl am Ende des Tunnels bezeichnet, richtet das Stadtoberhaupt noich einmal einen sehr ernsten Appell an alle Krefelder: „Es gilt nicht nur,  allen Vorgaben der Coronaschutzverordnung Folge zu leisten, sondern jeder einzelne sollte sich auch fragen, wie er mit seinem persönlichen Verhalten die weitere Ausbreitung des Virus bremsen kann.“

Die Lage in den Krankenhäusern nämlich sei nunmehr „sehr besorgniserregend“, so Meyer. Nun gelte es, den Druck vom Gesundheitssystem und seinen darin handelnden Menschen zu nehmen. Denn der Impfstff, so wichtig er sei, könne das Corona-Problem erst in einigen Monaten lösen.

Zum Impfzentrum: Sobald der Impfstoff auch Krefeld erreicht, werden zunächst die Risikogruppen gemäß  der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommisssion (Stiko) geimpft. Ganz praktisch bedeutet das, dass zunächst die beiden mobilen Impfteams in die Pflegeheime und Kliniken ausschwärmen. „Insofern wird hier am Sprödentalplatz anfangs eher nicht viel los sein“, sagt Lauxen.

Die Beigeordnete betont noch einmal, dass nur angemeldete Menschen geimpft werden, es soll also niemand einfach zum Impfzentrum kommen, weil er oder sie zum Beispiel zur ersten Risikogruppe zählt. Nur: Wie und wo die Menschen zur Impfung angemeldet werden, ist noch nicht hundertprozentig klar. Es soll eine bundes- oder landesweite Hotline geben, aber auch die Kassenärztliche Vereinigung soll die Terminvereinbarung über die Patientenhotline 116 117 regeln. Für die Stadt verspricht OB Meyer, dass alle Krefelder über 80 Jahre alt per Brief über die Modalitäten informiert werden.

Klar ist: Jeder muss zwei Mal im Abstand von drei bis sechs Wochen das Vakzim injiziert bekommen. Im Impf-Container auf dem Sprödentalplatz werden nun vier Impfstraßen eingerichtet. Das klingt größer als es ist, heißt es doch nur, dass vier Menschen parallel geimpft werden können. Generell soll das Impfzentrum im Volllastbetrieb jeden Tag von 8 bis 20 Uhr öffnen, Lauxen geht aber davon aus, dass es gerade zu Beginn genügt, werktags von 8 bis 16 Uhr präsent zu sein. Abhängig ist das immer von der Menge an verfügbaren Impfstoffdosen für Krefeld.

Aufbereitet wird der Biontech-Pfizer-Impfstoff zunächst in der Apotheke am Sprödentalplatz, gleich gegenüber. Denn die verfügt über ein steriles Labor und fachlich bestens geschultes Personal, das aber natürlich auch von anderern Krefelder Apotheken unterstützt wird. Mittlerweile ist auch klar, dass der bei mínus 70 Grad angelieferte Impfstoff nach seiner Herrichtung für die Injektion etwa sechs Stunden haltbar ist.

Anfangs werden die Dosen ganz vorsichtig von der Apotheke zum Container getragen, immer natürlich mit Begleitung eines Sicherheitsdienstes, der rund um die Uhr im Einsatz ist. Das Rote Kreuz als Betreiber will fünf bis zehn Mitarbeiter einsetzen, darunter auch Ärzte, je nachdem wie viel geimpft werden kann.

Die Abläufe werden ähnlich wie im Corona-Diagnosezentrum an der Schwertstraße sein. Wichtigstes Prinzip ist die Einbahnstraßenregelung, damit es zu möglichst wenigen Begegnungen kommt. Geparkt werden kann am Sprödentalplatz. Mit Anmeldung, Patientengespräch, Impfung und Ruhephase danach sollte man etwa eine Stunde Zeit einplanen.

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