Freizeit Das Hülser Freibad bleibt ein Dauerthema

Krefeld · Die Einleitung des Bebauungsplanes 842 wurde in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung in Hüls heiß diskutiert.

 Das Freibad Hüls in früheren Jahren. Bis die Bauarbeiten beginnen, will die CDU aus der Grünfläche eine Spiel- und Erholungswiese machen.

Das Freibad Hüls in früheren Jahren. Bis die Bauarbeiten beginnen, will die CDU aus der Grünfläche eine Spiel- und Erholungswiese machen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der ein oder andere Hülser staunte nicht schlecht, als am vergangenen Wochenende bekannt wurde, dass endlich Bewegung in die Thematik rund um das marode Hülser Freibad kommt. Nachdem klar wurde, dass für eine Neugestaltung zwingend Baurecht geschaffen werden muss, setzt die Stadtverwaltung mit der Einleitung des Bebauungsplanes 842 (die WZ berichtete) nun einen ersten Schritt.

Die Meldung, die Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) am Sonntagabend in den sozialen Netzwerken veröffentlichte, machte schnell die Runde. Via Facebook ging es vier Wochen vor der Kommunalwahl hoch her – es folgten öffentliche Diskussionen zwischen Butzen, CDU-Mitglied Timo Kühn und weiteren Mitgliedern einer Facebook-Gruppe. Es war also wenig überraschend, dass jenes Thema auch in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung in Hüls vorherrschend war.

Zentrum des Geschehens, war ein Antrag der CDU nach der Frage, warum statt eines Angebotsbebauungsplanes nicht auch ein vorhabenbezogener Bebauungsplan möglich wäre. Die CDU erhoffte sich dadurch, zeitlich deutlich schneller voranzukommen. Dass dies nicht möglich ist und zudem auch „keine massive Verfahrensbeschleunigung“ mit sich bringen würde, erklärte Christoph Weber vom Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung. Hinter der Antwort auf die Frage steckt jedoch eine Menge Bürokratie.

Vereinfacht gesagt, lässt sich festhalten, dass es sich bei dem Hülser Bad um eine städtische Anlage handelt. In einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan müssen vertragliche Vereinbarungen aber immer zwischen zwei unterschiedlichen Rechtsträgern geschlossen werden. Die Stadt kann also nicht einen Vertrag mit sich selber schließen – ein vorhabenbezogener Bebauungsplan scheidet im Fall Hülser Freibad aus.

Zum Vergleich: Beim geplanten Surfpark am Elfrather See investiert die Firma Elakari. Es kann ein Vertrag zwischen dem Unternehmen und der Stadt geschlossen werden – ein vorhabenbezogener Bebauungsplan ist möglich.

In den Fraktionen der BZV Hüls war man sich aber dennoch schnell einig, dass nun ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht wurde. Der Vorsitzende der SPD-Hüls, Martin Reyer, betonte, dass zwischen der letzten Sitzung und der Einleitung des Bebauungsplanes gerade einmal 31 Arbeitstage lagen und sagt: „Es ist enorm, was in dieser kurzen Zeit möglich ist.“ Sein Parteikollege Butzen richtete das Lob vor allem an die Stadt: „Man sieht: Die Verwaltung steht dazu, das Schwimmen in Hüls wieder möglich zu machen.“

Dabei gingen die Fraktionsvertreter auch ein wenig ins Detail. Timo Kühn (CDU) fragte nach, ob es möglich sei, die Parkmöglichkeiten am Hölschen Dyk mit in den Plan aufzunehmen, Günter Föller (Die Grünen) stellte die Frage, ob der Plan den Neubau eines Freibades oder Naturbades anstrebe. Dabei gab Christoph Weber an, dass erst einmal „nichts unmöglich“ sei und auch ein neues Naturbad nicht vom Tisch sei.

Zunächst soll nun im Planungsausschuss (18. August) darüber beraten werden, ehe der Stadtrat am 20. August den einleitenden Beschluss fällt. Fakt ist: Bis mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Auf der Prioritätenliste liegt der BP 842 auf Platz 22. Insgesamt gäbe es rund 50 aktive, wie Weber erklärt und dazu einschätzt: „Eine Garantie gibt es nicht und eine genaue zeitliche Planung ebenso wenig. Ich denke, ein Baubeginn in zwei bis drei Jahren könnte realistisch sein. Alles andere wäre Effekthascherei.“

Bis die Sanierungsarbeiten beginnen, plant die CDU, aus der Grünfläche am Hülser Bad eine „Spiel- und Erholungswiese“ zu schaffen. Die Verwaltung wird das nun prüfen.

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