Überblick Die meisten Krefelder halten sich an das Kontaktverbot

Krefeld · Ordnungsdienst und Polizei kontrollieren die Einhaltung der Regeln. Es gibt einige gravierende Ausreißer.

 Der Kommunale Ordnungsdienst kontrolliert in Krefeld die Einhaltung der Corona-Regeln. Gemeldet werden können Verstöße per Telefon oder E-Mail.

Der Kommunale Ordnungsdienst kontrolliert in Krefeld die Einhaltung der Corona-Regeln. Gemeldet werden können Verstöße per Telefon oder E-Mail.

Foto: wz/Bischof

In der Sonne am Rhein mit Freunden picknicken, im Stadtwald eine Runde kicken – Freizeitaktivitäten wie diese bleiben angesichts der Corona-Krise verboten. Aber wie werden die Regeln in Krefeld umgesetzt, und halten sich die Menschen daran? Ein Überblick:

Das Kontaktverbot: Seit dem 23. März gilt ein Kontaktverbot für ganz Nordrhein-Westfalen. „Demnach werden Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen untersagt“, teilte die Landesregierung dazu mit. Ausgenommen sind „Verwandte in gerader Linie, Ehegatten, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner sowie in häuslicher Gemeinschaft lebende Personen, die Begleitung minderjähriger und unterstützungsbedürftiger Personen, zwingend notwendige Zusammenkünfte aus geschäftlichen, beruflichen und dienstlichen sowie aus prüfungs- und betreuungsrelevanten Gründen“. Auch Picknicken und Grillen auf öffentlichen Plätzen ist nach der Verordnung verboten.

Die Strafen: Das Land hat einen passenden Bußgeldkatalog veröffentlicht. Demnach können „Zusammenkünfte oder Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen“, die nicht unter die Ausnahmen fallen, jeden Beteiligten 200 Euro kosten. Treffen von mehr als zehn Personen gelten sogar als Straftat, auf die zunächst ein Ermittlungsverfahren folgt. Wer beim Picknicken oder Grillen auf öffentlichen Plätzen erwischt wird, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 250 Euro rechnen.

Die Zuständigkeiten: Die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren ist „vorrangig Aufgabe der Kommune“, erklärt Karin Kretzer, Pressesprecherin der Polizei in Krefeld, die Polizei unterstütze aber dabei. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat 28 Mitarbeiter in 14 Doppelstreifen, wurde Anfang der Woche erklärt. Zusätzlich gibt es aber auch Kräfte der Polizei, die Plätze wie den Bahnhof, den Stadtwald oder auch den Theaterplatz abfahren, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren.

Die Erfahrungen in Krefeld: Im Vergleich zu Ruhrgebietsstädten sei die Lage in Krefeld entspannter, so die Einschätzung von Polizeisprecherin Karin Kretzer. Die meisten Menschen würden sich an das Kontaktverbot halten. Dennoch gibt es Ausreißer. Von einem berichtete am Donnerstag Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian: Anrufer meldeten demnach am Mittwoch eine Gaststätte im Bereich der Innenstadt. Zunächst sei nichts feststellbar gewesen, nach weiteren Hinweisen habe der Ordnungsdienst gegen Mitternacht 15 Gäste und den Wirt angetroffen. Die Gäste würden Bußgelder in Höhe von mindestens 200 Euro erwarten, den Betreiber zwischen 1000 und 5000 Euro. In den letzten Tagen mussten bereits zwei Kneipen dicht gemacht werden. Nach dem letzten Wochenende meldete die Polizei 85 Platzverweise, 20 Ordnungswidrigkeits-Anzeigen und eine Anzeige gegen einen Inhaber einer Gaststätte. Der KOD meldete insgesamt 52 Fälle. Es gab nach den Angaben unter anderem eine Grillparty und Treffen auf Schulhöfen. Die Polizei habe die Erfahrung gemacht, dass sich viele Menschen nach einer Ansprache einsichtig zeigen, so Polizeisprecherin Karin Kretzer. Übrigens: NRW-weit hat die Polizei In den ersten Tagen der neuen Corona-Regelungen 6500 Menschen bei Verstößen erwischt – die allermeisten waren laut Angaben des Innenministeriums Erwachsene. Jugendliche und Kinder fielen dagegen weit weniger auf.

Die Telefonnummern: Seit April ist die Rufnummer 02151/862225 des KOD montags bis sonntags von 8 bis 23 Uhr zu erreichen. Verstöße gegen die „Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen“ können auch per E-Mail an [email protected] gemeldet werden. Außerhalb der genannten Zeiten kann die Polizei unter 02151 6340 informiert werden. Die Polizei bittet aber darum, den Notruf 110 freizuhalten.

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