Pandemie-Überblick Corona in Krefeld: Mutation tritt "aggressiv“ auf - mehr Fälle an Schulen und Kitas

Auch die Corona-Lage in Krefeld spitzt sich zu. Die britische Variante bereitet Sorgen. Hoffnungen machen die Impfungen auf dem Sprödentalplatz - bald auch für die Ü-70-Gruppe.

 Hoffnung machen die Impfungen auf dem Sprödentalplatz.

Hoffnung machen die Impfungen auf dem Sprödentalplatz.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Sorge vor einem „brutalen Frühjahr“ – aber Hoffnung darauf, den Krefeldern Perspektiven für ein normales Leben geben zu können: Zwischen diesen Extremen bewegt sich derzeit Oberbürgermeister Frank Meyer mit Blick auf die Corona-Lage. Von Entwarnung sei man weit entfernt: 76 Neuinfektionen lassen die Gesamtzahl auf 8188 ansteigen. Als aktuell infiziert gelten 573 Personen, 51 mehr als am Vortag. Genesen sind inzwischen 7476 Personen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt von 168 auf 171,1. Im Krankenhaus liegen 24 Personen, drei werden beatmet. „Die Lage ist aber jetzt kein bisschen besser als im Dezember“, warnt Frank Meyer. Auch in Krefeld trete die britische Mutation aggressiv auf, sei ansteckender. Man müsse daher wieder mit steigenden Krankenhauszahlen und auch wieder mit Todesfälle rechnen.

Schon jetzt steht fest: Die Maskenpflicht in den hochfrequentierten Fußgängerbereichen wird über den 28. März hinaus verlängert.

Laut Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen wurden in Krefeld bislang 4667 kostenlose „Bürgertests“ in Anspruch genommen. Davon waren nur 60 positiv. Mit 24 671 Erstimpfungen und 32 250 verimpften Dosen stehe die Stadt im kommunalen Vergleich der kassenärztlichen Vereinigung auf Platz 2.

Corona-Impfungen in Krefeld für 70- bis 80-Jährigen

Dem Impfstart für die 70- bis 80-Jährigen am 8. April sieht Lauxen gelassen entgegen: Der Personenkreis umfasst 18 000 Menschen in Krefeld, man komme auf etwa 2000 Impfungen pro Woche: „Das ist im Impfzentrum machbar.“ Dort sind bisher vier Impfstraßen geöffnet, acht wären möglich.

Apropos: Wenn abends Impfstoff übrig bleibt, wird dieser laut Lauxen an Hochrisikopatienten ebenso verimpft wie etwa an Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, die engen Publikumskontakt haben. Bisher habe man es geschafft, dass keine Impfdosen verloren geht. „Es macht aber keinen Sinn, sich abends um halb Acht vors Impfzentrum zu stellen.“ OB Frank Meyer und die Dezernenten sind übrigens noch nicht geimpft.

Immer mehr Corona-Fälle an Schulen und Kitas in Krefeld

Neue Infektionen gibt es an Schulen und Kindergärten, so je ein Fall an der Lindenschule und dem Gymnasium Horkesgath. Schuldezernent Markus Schön forderte das Land auf, für die Zeit nach den Osterferien nicht nur genügend Testkapazitäten bereitzustellen, sondern auch eine Test-Strategie zu entwerfen. So halte er das Testen zuhause statt in der Schule für sinnvoll. Auch eine Test-Verpflichtung könne dazu gehören, denn bisher gebe es eine Widerspruchsquote von 30 Prozent, so Schön.

Die Zahl der Coronafälle in Schulen und Kitas nehme generell zu. 750 Kinder seien mittlerweile als Infizierte oder Kontaktpersonen in Quarantäne. „Die Tendenz ist weiter steigend“, so Schön.

Laut aktueller Corona-Schutzverordnung dürfen Zoos in Städten mit einer Inzidenz von über 100 ab Montag nur noch öffnen, wenn eine negativer Schnelltest vorgelegt werden kann, der nicht älter als 24 Stunden ist. Weiter in Kraft bleibt die Terminbuchung. Frank Meyer zeigte sich zuversichtlich, dass Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen und sein Team auch diese Vorbedingungen erfüllen werden.

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