Strengere Regeln Kein Zugang für Ungeimpfte: Das gilt auf dem Weihnachtsmarkt in Krefeld

Krefeld · Die Stadt Krefeld verschärft im Kampf gegen Corona die Regeln - unter anderem auf dem Weihnachtsmarkt.

 Die Weihnachtsmärkte wie hier der an der Dionysiuskirche werden teilweise eingezäunt, aber nicht überall.

Die Weihnachtsmärkte wie hier der an der Dionysiuskirche werden teilweise eingezäunt, aber nicht überall.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Diese Nachricht verkündet Stadtdirektor Markus Schön gleich zu Beginn des Pressegesprächs: „Wir werden die Weihnachtsmärkte nicht absagen.“ Der Corona-Krisenstab der Stadt Krefeld hat am Dienstag jedoch entschieden, dass auf den Märkten nicht nur 3G (wie bisher vorgesehen), sondern 2G eingeführt wird. Heißt: Nur Genesene und vollständig Geimpfte haben dort Zutritt. Dies gilt laut Schön für alle Personen ab 18 Jahren. Die Weihnachtsmärkte an der Dionysiuskirche („Made in Krefeld“) und auf dem Platz an der Alten Kirche („Hüttenzauber für Leib und Seele“) öffnen ab Donnerstag.

Um die 2G-Regelung kontrollieren zu können, wird es an den eigens ausgeschilderten Eingängen der Märkte durch das Sicherheitspersonal strenge Einlass-Kontrollen geben. Da dadurch mit Warteschlangen zu rechnen ist, herrscht an dieser Stelle eine Maskenpflicht. Auf den Märkten selbst wird dies nur empfohlen. Für den Markt des Stadtmarketings unter dem Motto „Made in Krefeld“ befindet sich der zentrale Einlassbereich an der Rheinstraße vor der Dionysiuskirche. Dort können sich Besucher entscheiden, ob sie über separate Zugänge die linke oder die rechte Hälfte des Marktes betreten wollen.

Die Weihnachtsmärkte sind nicht komplett eingezäunt, das Betreten außerhalb der ausgeschilderten Eingangszonen ist aus Sicht der Stadtverwaltung aber nur schwer möglich. Zudem werde es stichprobenartige Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) geben. Bei Verstößen werden Bußgelder verhängt. „Mit diesen Regelungen gehen wir deutlich über die Corona-Schutzverordnung des Landes hinaus“, sagt ein Stadtsprecher.

Neues Impfzentrum öffnet im Seidenweberhaus

Wie Claire Neidhardt vom Stadtmarketing betont, sei das Hüttendorf an der Dionysiuskirche sehr weitläufig aufgebaut worden, um Engstellen zu vermeiden. Auch geschlossene Räumlichkeiten gebe es dort nicht. Die 2G-Regelung gelte voraussichtlich auch beim Besonderen Weihnachtsmarkt am Samstag, 4. Dezember.

Parallel bereitet die Stadt die Öffnung eines neuen Impfzentrums im Seidenweberhaus vor. Es kann ab Montag, 22. November, aufgesucht werden. Der Warte- und Anmeldebereich befindet sich dann in den ehemaligen Räumen der Bezirksvertretung Mitte, der Impfbereich im früheren Hexagon. „Dadurch werden wir beim Impfen ordentlich an Tempo gewinnen“, so Markus Schön.

Terminvergaben sollen online in der zweiten Wochenhälfte möglich sein. Das Land stellt acht Ärzte zur Verfügung, anfangs soll es zwei bis drei Impfstraßen geben. Die Öffnungszeiten: montags bis donnerstags sowie samstags von 9.30 bis 13 Uhr und von 13.30 bis 18 Uhr.

Das alte Impfzentrum auf dem Sprödentalplatz musste die Stadt Krefeld nach Vorgaben des Landes vor sechs Wochen schließen. Bestehen blieb per Ausnahmegenehmigung eine kleine Impfstation am Stadthaus, die eigentlich nur für etwa 50 Impfungen am Tag ausgelegt war. In der Spitze kamen dann jedoch bis zu 500 Impfwillige – überwiegend solche, die eine sogenannte Booster-Impfung erhalten wollten. Das wiederum führte zu langen Warteschlangen und Ärger.

Der Standort am Stadthaus bleibt auch weiter bestehen, soll nach Auskunft von Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen aber vor allem für Impfungen besonderer Gruppen genutzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Rettungskräfte. Aber auch Kinderimpfungen könnten dort stattfinden, so Lauxen, sobald sie denn erlaubt werden.

Neuer Anlauf zur Einführung einer Maskenpflicht an Schulen

Mobile Impfaktionen wird es im Bereich des Weihnachtsmarktes geben. Ort und Zeit gibt die Stadt Krefeld noch bekannt. Weitere Impfangebote für besonders gefährdete Gruppen plant die Stadt in Altenheimen und Flüchtlingsunterkünften sowie im HPZ.

 Ein weiterer Beschluss des Krisenstabes: Ab Donnerstag wird bei allen städtischen Veranstaltungen, die in geschlossenen Räumen stattfinden, die 2G-Regelung eingeführt. Ausgenommen davon sind nur die Sitzungen der politischen Gremien, da dies nach der Gemeindeordnung nicht anders möglich ist. Die erste größere Veranstaltung, die davon betroffen sein wird, ist die 1. Krefelder Präventionskonferenz. Sie findet am 25. und 26. November in der Alten Kirche statt.

Für private Veranstaltungen, etwa Karnevalssitzungen, wird 2G nicht verhängt. „Das haben wir nicht in der Hand, sondern das muss Herr Wüst entscheiden“, so Markus Schön mit Blick auf den Ministerpräsidenten von NRW. Die Stadt gehe aber mit gutem Beispiel voran.

Apropos: In der nächsten Woche startet die Stadt einen neuen Anlauf, eine Maskenpflicht an Schulen einzuführen. Wie Markus Schön berichtet, soll dies nur die Sekundarstufe 1 betreffen. „Vielleicht kommt die Landesregierung heute zu einer anderen Bewertung als vor zwei Wochen“, hofft Schön. Damals war Krefeld noch mit dem Antrag für eine Maskenpflicht an Schulen gescheitert. Doch seitdem ist die Zahl der Corona-Infektionen sprunghaft gestiegen. Was sich unter anderem daran ablesen lässt, dass zur Verstärkung des Krefelder Gesundheitsamtes wieder Hilfskräfte der Bundeswehr angefordert werden müssen. So soll die Kontaktverfolgung weiter sichergestellt werden.

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