Pandemie : Jede dritte Krefelder Schule von Coronafall betroffen
Krefeld Stadt liefert fragwürdige Begründung, warum Zahlen zur Pandemie-Entwicklung fehlen.
Das Coronavirus breitet sich in Krefeld weiter sehr dynamisch aus: „Jede dritte Schule ist inzwischen betroffen“, sagte Stadtdirektor Markus Schön am Dienstagmittag im Rathaus. Zudem müssen drei Kindertageseinrichtungen geschlossen werden. So ist die Kita St. Clemens derzeit komplett außer Betrieb, in der Kita Krokobär musste eine Gruppe in Quarantäne. Auch in der Kita Westwall wurden drei Gruppen geschlossen, rund 50 Kinder und zehn Erzieher müssen zu Hause bleiben. Hinzu kommen 19 Schulen, in denen Klassen ganz oder teilweise in Quarantäne geschickt werden (siehe Kasten).
„Es hat uns überrascht, wie stark sich die Situation verschärft hat“, so Schön. Das weitere Vorgehen soll am Mittwoch auf einem Krefelder Schul-Gipfel beraten werden. Daran sollen neben der Stadt auch die Schulaufsicht des Landes NRW sowie Lehrer-Gewerkschaften und Eltern-Vertreter teilnehmen.
Land untersagt die Teilung von Klassen im Kampf gegen das Virus
Zu den Themen des Gipfels gehört laut Schön, warum die Corona-Verhaltensregeln nicht überall eingehalten werden. Zudem müsse über die technische Ausstattung zur Luftreinhaltung in den Klassenräumen gesprochen werden. Noch sei nicht klar, welche Geräte zur Luftfilterung überhaupt infrage kämen. Offen sei zudem, wie die zugesagte Förderung des Landes in Höhe von 50 Millionen Euro beantragt werden könne.
Vom Tisch ist unterdessen der Vorschlag, Klassen zu halbieren und jeweils zur Hälfte Präsenz- und Distanzunterricht anzubieten. Solingen wollte diesen Weg ab Mittwoch gehen, um Infektionsketten zu unterbrechen. Das Land NRW hat das am Dienstag per Erlass untersagt. Das Festhalten am Präsenzunterricht für alle Schüler habe Vorrang.
Sollte Krefeld ein zweites Diagnosezentrum einrichten, wird dies auf dem Sprödentalplatz stehen. Das kündigte Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen an. „Wir werden dort Container aufstellen“, sagte sie. Einen Zeitpunkt nannte Lauxen nicht. In einem solchen Zentrum seien nicht nur Corona-Testungen möglich, sondern auch Impfungen, sobald ein Impfstoff zur Verfügung stehe.