Corona in Krefeld „Impfpflicht in der Pflege ist kläglich gescheitert“

Krefeld · Für den ehemaligen ärztlichen Leiter des Corona-Impfzentrums in Krefeld ist die Sache klar: Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist gescheitert. Was sagt die Stadt zum Thema? Unsere Redaktion hat nachgehakt.

Dr. Wilhelm Stutzinger war ärztlicher Leiter des Impfzentrums auf dem Sprödentalplatz.

Dr. Wilhelm Stutzinger war ärztlicher Leiter des Impfzentrums auf dem Sprödentalplatz.

Foto: Dirk Jochmann

Im Juni gab es in Krefeld 86 Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, die ungeimpft sind. Die Stadt Krefeld kündigte mit Blick auf die von Bundestag und Bundesrat Ende 2021 beschlossene „einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht“ erste Bußgelder an. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich vier ungeimpfte Beschäftigte beim Gesundheitsamt nicht einmal gemeldet.  Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte jetzt allerdings Stadtsprecher Sebastian Peters: „Bisher sind in Krefeld noch keine Bußgelder verhängt worden.“ Auch Betretungsverbote wurden nicht ausgesprochen.

Rückblick: Die Landesregierung hatte die Gesundheitsämter in NRW dazu aufgefordert, spätestens ab dem 16. Juni Verfahren gegen Ungeimpfte einzuleiten. Die Rede war von Betretungs- oder sogar Tätigkeitsverboten, auch Kündigungen seien möglich. Bis 15. Juni sollten sich die Kommunen einen Überblick verschaffen. Was die Stadt Krefeld auch tat. Damals waren laut Sebastian Peters in einem ersten Schritt insgesamt 307 ungeimpfte Personen gemeldet worden. „221 Fälle konnten durch Rücksprache des Fachbereichs Gesundheit geklärt werden – etwa dadurch, dass Impfnachweise oder Genesenennachweise letztlich doch vorgelegt wurden“, so Peters im Juni.