Comenius-Eltern protestieren

Die geplante Schließung der Förderschule stößt auf erbitterten Widerstand.

Comenius-Eltern protestieren
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Unsere Forderung: Rücknahme der Schließungsplanung für unsere Schule, Beibehalten des jetzigen Status’ — mit unserer Schulleitung, unseren Lehrern und am jetzigen Standort“. Die Absicht der Verwaltung, die Comeniusschule, Förderschule mit Schwerpunkt Lernen an der Mariannenstraße, zum Sommer 2015 zu schließen (die WZ berichtete), stößt bei den Eltern auf erbitterten Widerstand.

Elternvertreter haben entsprechende Briefe an den Oberbürgermeister, an die Fraktionen und an die Vorsitzende des Schulausschusses geschrieben. Sie wollen am Dienstag zum Schulausschuss kommen, nötigenfalls auch zur Ratssitzung zwei Tage später. „Wenn das alles nicht hilft, sind wir bereit für den Klageweg“, sagte Schülervater Wolfgang Kaiser am Dienstag der WZ.

In ihrem Brief weisen die Eltern um Schulpflegschaftsvorsitzende Sylvia Radtke, Stellvertreterin Ina Frentzen und Elternsprecherin Melanie Feidel vor allem auf die gravierenden Folgen der Schließung für die Kinder hin: Zusätzliche Fahrtkosten für die Familien, da einige Schüler nicht alleine öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. Auch der zeitliche Aspekt sei gravierend.

Insgesamt sei ein Schulwechsel eine starke psychische Belastung für die Kinder und Jugendlichen. Die Schulverwaltung hat in der Vorlage für den Schulausschuss argumentiert, dass die Comeniusschule mit zurzeit 120 Schülern 24 zu wenig habe und der Vorgabe zur Mindestgröße deshalb nicht entspreche. „Diese Zahl ist Unsinn“, sagen die Eltern. „Diese Zahl entspricht einer Förderschule für Primar- und Sekundarbereich. Aber seit dem Pilotprojekt Kompetenzzentrum, an dem sich unsere Schule 2010 bewusst nicht beteiligen wollte, haben wir gar keinen Primarbereich mehr.“

Mutter Melanie Feidel: „Ich konnte seinerzeit meine sechsjährige Tochter hier nicht anmelden und wurde zum Kompetenzzentrum an der Tulpenstraße verwiesen. Wir haben das Gefühl, die Schule wird bestraft, weil sie nicht am Projekt Kompetenzzentrum teilnehmen wollte.“

Die drohende Schließung, sagt Hermann Frentzen, sei auch deshalb völlig unverständlich, weil „wir hier als einzige Förderschule der Innenstadt stark vernetzt mit vielen Einrichtungen sind, mit denen wir auch in einer Reihe von Projekten zusammenarbeiten. Die Schüler kommen aus der Stadtmitte, Dießem und Süd.“ Auch die Bürgergesellschaft Schinkenplatz will sich am Montag mit dem Schließungsthema beschäftigen.

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