Investor Clarenbachhaus: "Eine Kita wäre eine gute Sache"

Lange Zeit war nicht klar, was mit dem Clarenbachhaus geschehen soll. Nun hat sich ein Investor gemeldet.

Investor: Clarenbachhaus: "Eine Kita wäre eine gute Sache"
Foto: Bischof

Krefeld. Die Zukunft des Clarenbachhauses ist weiterhin ungewiss. Wird es abgerissen, verkauft und geschieht Letzteres vielleicht sogar mitsamt des benachbarten Hauses der Familie? Die Gerüchteküche im Südbezirk brodelt. Nun heißt es, ein Investor wolle das Haus kaufen und dort eine Kita einrichten.

Zur Geschichte: 2009 sollte das Clarenbachhaus verkauft werden. 2011 wurde es nach einer umfangreichen Sanierung und Instandsetzung durch die Gemeinde wieder genutzt. 2014 hieß es, das Gebäude, dessen Sanierung und Unterhaltung zu teuer sei, werde abgerissen, Parkplätze sollten dort entstehen. 2015 wurde der Luthersaal für alle Veranstaltungen, die früher gegenüber im Clarenbachhaus stattfanden, eingerichtet. Jetzt, 2016, soll ein Investor parat stehen, um das Gebäude am Lutherplatz zu kaufen.

„Wir sind in Verhandlungen“, berichtet Pfarrerin Sabine Busmann. „Eine Kita wäre eine gute Geschichte, eine lebendige und aktive Nutzung.“ Das sieht sie vor allem in der nachbarschaftlichen Nähe zur Villa Sonnenschein, in der Eltern mit ihren kranken Kindern zeitweise leben können. „Hauptsache, wir bekommen dort keinen Kiosk und keine Spielhölle.“

Für den städtischen Fachbereich Kinder und Jugendliche erklärt Sprecherin Angelika Peters: „Über eventuell im Raum stehende sich anbahnende Absichten potenzieller Investoren können wir keine öffentlichen Aussagen treffen. Dies würde einer guten Basis für möglich vertrauliche Vorgespräche entgegenstehen, die bei derartigen Investitionen nicht unüblich sind.“

Und weiter: „Angesichts des bekannten Bedarfes an Kitaplätzen, werden wir nicht schon zehn Jahre vor Ende der vertraglichen Vereinbarungen über die eventuelle Aufgabe eines Standortes öffentlich diskutieren wollen.“ Damit spricht Peters die Kita auf dem gegenüberliegenden Helios-Gelände an, deren Verbleib bis 2016 vertraglich geregelt ist, die aber wohl zu klein wird. Peters: „Der Helios Kindergarten wird nach jetzigem Sachstand nicht geschlossen. Die Stadt Krefeld ist weder an einem Ankauf des Clarenbachhauses noch des Hauses der Familie interessiert.“

Sehr wohl interessiert sind die Menschen im Süden der Stadt daran, was am Lutherplatz geschieht. „Es geht einfach nicht voran“, erklärt Presbyteriums-Mitglied Gisela Brendle-Vierke. „Das Wissen wird nicht übertragen. Es wird gesagt, dass der mögliche Käufer das gesamte Ensemble aus Clarenbachhaus und Haus der Familie kaufen möchte. Dieser Sachverhalt kann sich aber schon wieder geändert haben. Wir fühlen uns hilflos.“ Die gesamte Anlage zu kaufen, sei sinnvoll, zumal beide Häuser Wand an Wand liegen und auch energetisch aneinander gekoppelt sind.

Dazu sagt Christa Müller, die Leiterin der Evangelischen Eltern- und Familienbildungsstätte und Mehrgenerationenhaus, wie das Haus der Familie offiziell heißt: „Es wird immer wieder erzählt, dass beide Häuser verkauft werden sollen. Es kommt einfach keine Ruhe rein. Ich wünsche mir Klartext, um neu und verlässlich planen zu können.“ Die Leiterin, die nach 40 Jahren dort Ende des Jahres in Pension geht, findet den Standort „wunderbar“. Zumal mit Andrea Mirzwa eine Nachfolgerin für sie gefunden sei.

Außerdem habe der Bund das Mehrgenerationenhaus für die nächsten vier Jahre, von 2017 bis 2020, im Programm. Trotzdem richtet der Bürgerverein Süd-West am kommenden Samstag seinen Adventskaffee im Clarenbachhaus aus.

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