CDU Christdemokraten suchen nach ihrer neuen Rolle

Nach verlorener Oberbürgermeister-Wahl ist die CDU abgetaucht. Neuer Mieter bringt finanzielle Entlastung.

Marc Blondin ist Chef der CDU-Kreispartei.

Marc Blondin ist Chef der CDU-Kreispartei.

Foto: Archiv: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Während die SPD in Krefeld sich derzeit wegen der Wahl von Oberbürgermeister Frank Meyer komplett neu aufstellt und durch den Tod von Ulrich Hahnen noch weiter erneuern muss, bleibt es in der CDU seit der verlorenen OB-Wahl vom letzten September merkwürdig ruhig. Die Köpfe an der Spitze von Partei und Fraktion, Marc Blondin und Philibert Reuters, haben sich bisher sehr zurückgehalten, wenig profiliert. Noch ist nicht erkennbar, in welche Richtung die neue Krefelder CDU unterwegs ist.

Verschiedene Arbeitsgruppen in Partei und Fraktion arbeiten an Konzepten, wie man mit der neuen Situation an der Spitze der Verwaltung umgehen soll, wie man sich im Rat positioniert, wie man neue Wähler und Anhänger gewinnen soll. Dieser Prozess, so Parteichef Marc Blondin, sei derzeit noch nicht abgeschlossen. Deshalb wolle er derzeit mit der WZ auch nicht sprechen. Die Positionierung wird aber gerade jetzt in der Phase der Haushaltsberatungen von großer Bedeutung sein.

Die Christdemokraten müssen sich entscheiden, ob sie grundsätzlich Opposition sein wollen, oder ob sie zumindest in wichtigen Sachfragen — wie dem Etat der Stadt — künftig weiter Verantwortung mit übernehmen. Bei der Entscheidung wird allerdings auch eine wichtige Rolle spielen, wie die handelnden Personen miteinander auskommen, zumal jetzt ein Wechsel in der SPD-Fraktionsspitze ansteht. Die Frage, die sich die CDU-Fraktion in diesem Zusammenhang stellen muss, ist die nach Alternativen.

Mit der FDP war die Zusammenarbeit nie einfach, zudem reicht sie rein stimmenmäßig nicht für eine Mehrheit aus. Die Gruppen und Einzelvertreter im Rat sind keine verlässliche Größe, die Grünen haben sich mit ihrer neuen Mannschaft wieder mehr in Richtung SPD orientiert. Und mit der Linken wird es wohl angesichts unterschiedlicher Grundsätze keine Zusammenarbeit geben können.

Hinzu kommt die finanziell schwierige Situation der Partei, die sich durch die Veruntreuung von Mitteln des früheren Geschäftsführers noch verschärft hatte. Immerhin ist es nun gelungen, im Haus an der Carl-Wilhelm-Straße einen weiteren Mieter zu finden.

Die Generali-Versicherung hat Anfang des Jahres ihren Sitz von der Rheinstraße verlegt, hat jetzt das Büro im Erdgeschoss übernommen. Parteigeschäftsstelle sowie die an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten vermieteten Büros sind in die erste Etage gezogen. Zur Zeit ist man zudem auf der Suche nach einem neuen Parteigeschäftsführer. Der Bisherige ist zum Jahresende ausgeschieden. Finanziert wird vom Landesverband ohnehin nur eine halbe Stelle, denn die Partei hat in Krefeld weniger als 2000 Mitglieder.

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