Unfall Chempark: Explosionsursache weiter unklar

Die Zahl der Verletzten hat sich auf 20 erhöht. Mitarbeiter werden intensiv betreut.

Unfall: Chempark: Explosionsursache weiter unklar
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Mitarbeiter der Firma Huntsman stehen weiter unter Schock. Einen Tag nach der Explosion der Produktionshalle N306 im Chempark wird das Ausmaß der Zerstörung noch deutlicher. Fotos, die zwischenzeitlich im Internet kursierten — am Donnerstagmorgen aber wieder entfernt wurden — zeigten eine vollkommen zerstörte Produktionshalle.

Während Teile der Belegschaft von Huntsman am Donnerstag intensiv betreut wurden, bewerteten Gutachter des Landes Nordrhein-Westfalen vor Ort die Statik des teilweise zerstörten Gebäudes. „Wir versuchen zusammen mit unseren Mitarbeitern, diesen schweren Tag zu verarbeiten und so gut es geht zu helfen. Unser Dank gilt allen Rettungskräften, die vor Ort waren“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Hans Hirche. Ab Freitag sollen Mitarbeiter und auch Familienangehörige die Möglichkeit haben, auch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Großeinsatz nach Explosion im Chempark
7 Bilder

Großeinsatz nach Explosion im Chempark

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Angaben zur Ursache der Explosion, die unter den Begriff Detonation fällt, gibt es vonseiten von Huntsman weiterhin nicht. „Derzeit können wir keine weiteren Angaben machen“, sagte Markens gegenüber der WZ. Die Kommunikation verlief stattdessen — wie auch am Unglückstag selber — wieder über den Chemieparkbetreiber Currenta.

Dieser gab in einer Pressemittelung bekannt, dass die Zahl der Verletzten sich am Donnerstag auf 20 erhöht hatte. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Mitarbeiter von Huntsman, sondern auch von umliegenden Firmen.

Zwei Personen befinden sich noch in stationärer Behandlung. Der schwer verletzte Mitarbeiter, der zwischenzeitlich intensivmedizinisch betreut werden musste, konnte auf eine normale Station verlegt werden.

Auf Nachfrage der WZ hatte das Landesumweltamt einen Asbest-Verdacht vom Mittwochabend bestätigt. Weitere Messungen durch das Landesumweltamt wurden veranlasst, eine Kontaminierung mit Asbestfaserpartikeln soll nur innerhalb des Betriebsgeländes von Huntsman erfolgt sein. Über die Höhe der durch die Detonation freigesetzten Asbestkonzentration ist abschließend noch nichts bekannt.

In den umliegenden Gebäuden von Huntsman lief die Produktion am Donnerstag bereits weiter. Die Feuerwehr kühlte am Donnerstag noch bis in die Abendstunden die Anlage, um Staubpartikel zu binden.

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