CDU und SPD erwägen Neubau des Stadthauses

Genossen favorisieren Variante Willy-Brandt-Platz, Christdemokraten bringen den Theaterplatz ins Spiel.

CDU und SPD erwägen Neubau des Stadthauses
Foto: Bischof, Andreas (abi)

In der Causa Stadthaus gibt es bei den großen Fraktionen ähnliche Vorstellungen darüber, wie der Gau verhindert werden kann. Mindestens 18 Monate Verzögerung durch die versemmelte Ausschreibung, ein von 1,47 auf 4,1 Prozent gestiegener Baukosten-Index, damit verbunden eine Investitionsexplosion von 70 auf mindestens 84 Millionen. Die Haltung von Dezember 2016, als sich CDU und SPD für die Sanierung des Eiermanngebäudes als PPP-Modell (eine öffentlich-private Partnerschaft) entschieden, muss heute neu bewertet werden. Darum möchten beide die Variante Neubau prüfen lassen: auf dem Willy-Brandt-Platz am Bahnhof, die CDU zusätzlich auf dem Theaterplatz.

Am Donnerstag im Bauausschuss wird die CDU qua Antrag klarstellen, dass sie eine Sanierung unter den jetzt bekannten Voraussetzungen ablehnt. „Es ist unstrittig, dass für die Belegschaft der Verwaltung zeitgemäße Arbeitsplätze geschaffen werden müssen, wie sie in der freien Wirtschaft selbstverständlich sind. Aber eine Sanierung zu jedem Preis ist gegenüber den Krefelder Bürgern nicht vertretbar“, sagt CDU-Chefplaner Jürgen Wettingfeld. Er fordert die Verwaltung auf, eine neue Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erstellen, „die alle Kostenfaktoren enthält und folgende Fälle berücksichtigt: den Erhalt des „Status quo“, die Sanierung des Stadthauses oder den Neubau eines Stadthauses.“ Dazu sollen alle erforderlichen Verwaltungs- und Beauftragungsschritte bis zum 31. Dezember 2018 abgeschlossen werden können. OB Meyer soll die erforderlichen Gespräche zur Klärung denkmalrechtlicher Fragen selbst und zudem bis zu den Sommerferien führen. Außerdem schaut die CDU nach Venlo. „Die Verwaltung soll bis zum Beginn der Sommerferien eine Vorlage erstellen, wie ein zeitgemäßer Neubau unter architektonischen, ökologischen und ökonomischen Bedingungen realisiert werden kann.“

Bei der SPD fordert Jürgen Hengst „das bisherige Verfahren zur Sanierung des Stadthauses mit einem neuen Antrag auf denkmalrechtliche Erlaubnis unter Beibehaltung der Architektursprache Egon Eiermanns, aber Streichung der rein konservatorischen Maßnahmen fortzuführen“.

Parallel dazu soll die Prüfung eines Neubaus ohne weitere externe Beauftragung eingeleitet werden. Die SPD setzt genau wie CDU enge Fristen, weil jeder Tag Verzögerung viel Geld kostet. Man wolle sicherstellen, dass im Falle des Scheiterns der neuerlichen Gespräche mit der Oberen Denkmalbehörde sofort mit der Planung eines modernen Verwaltungsgebäudes begonnen werden kann. mip

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