Gastronomie Das Café Coelen schließt

Krefeld · Nach viereinhalb Jahren ist Schluss für das Café zwischen Mediothek und Theater. Die Stadt verhandelt mit zwei möglichen Nachfolgern.

 Die Besitzerin Ina Coelen verabschiedet sich aus ihrem gleichnamigen Lokal.

Die Besitzerin Ina Coelen verabschiedet sich aus ihrem gleichnamigen Lokal.

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

Nächste Woche Mittwoch schließt Ina Coelen ihr gleichnamiges Café zwischen Mediothek und Theater auf dem Theaterplatz. Sie hofft immer noch, einen unterbrechungsfreien Übergang für ihre zahlreichen Stammgäste hinzubekommen. Doch ihre Hoffnungen schwinden von Tag zu Tag. „Ich werde immer wieder von Seiten der Stadt als Verpächter vertröstet, wenn ich nachfrage, ob sich die Verwaltung für einen der drei Bewerber entschieden hat“, sagt Ina Coelen – und lässt ihren Blick während des Gesprächs aufmerksam schweifen über die voll besetzten Tische in der Mittagszeit.

Sie hat fristgerecht im August des vergangenen Jahres gekündigt. Gehört habe sie daraufhin nichts. Deshalb habe sie im Dezember eine lange Mail geschrieben mit Vorschlägen, wie die Stadt mit möglichen Vertragsänderungen geeignete Nachmieter finden könne. „Zwei Tage später kam eine Mail mit dem Hinweis, man werde sich zeitnah bei mir melden“, erinnert sie sich. Bei der Ankündigung sei es geblieben.

Künftiger Pächter soll Bewirtung des Theaters mitübernehmen

Drei ernsthafte Interessenten gibt es laut ihren Worten für die Gastronomie. Zwei davon mit Erfahrung im Catering. Das sei auch wünschenswert, weil die Stadt sie auf die zusätzliche Bewirtung im Theater angesprochen habe. „Das ist für mich, meine Tochter und meinen Schwiegersohn zu aufwändig“, sagt sie. Innerhalb der 20 Minuten Pause können sie gar nicht so viele Getränke verkaufen, wie wirtschaftlich notwendig wären.

Vor viereinhalb Jahren hat Ina Coelen das Café eröffnet. Ein Traum, von ihr und als Seiteneinsteigerin ziemlich mutig. Die bekannte Krimi-Autorin und Veranstalterin der Krimi-Tage hätte nicht vermutet, dass daraus ein zwölf Stunden Tag fünf Tage die Woche werden würde. Spaß hat es ihr dennoch gemacht. Ihr Konzept kommt an. Allein 15 Stammtische treffen sich regelmäßig bei ihr, zahlreiche Stammgäste – ob berufstätig oder privat – kommen regelmäßig auf einen Kaffee oder zum kleinen Mittagessen. „Die sind verunsichert und fragen mich jetzt jeden Tag, ob ich etwas über die Nachfolge weiß.“ Am Schönsten wäre es für die Betreiber, wenn der Betrieb nahtlos ineinander über gehen könnte. Deshalb haben ihre Tochter und ihr Schwiegersohn, die beide in der Gastronomie gelernt haben, auch noch keine neuen Bewerbungen rausgeschickt. „So wäre es möglich, den neuen Pächter in der Anfangszeit tatkräftig noch zu unterstützen.“

Zum Theaterball könnte
Lokal wieder öffnen

„Wir sind mit zwei potentiellen Interessenten im Gespräch und im Moment noch in der finalen Abstimmung“, sagt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. Die Stadt habe ein großes Interesse daran, den Betrieb weiterzuführen in Kombination mit der Bewirtung der Theatergäste. Auch die Interessenten könnten sich das vorstellen. Die Entscheidung werde zeitnah fallen. Doch ob der Betrieb ohne eine kurze Unterbrechung weitergeht, wagt er zu bezweifeln. Die Verträge müssen verhandelt und anschließend geprüft werden. Für eine Pachtdauer von fünf Jahren oder länger, brauche es einen Gremienbeschluss. Das heißt, der zuständige Fachausschuss wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit darüber entscheiden. Auch bedürfe es noch Abstimmungsgespräche mit der jetzigen Pächterin über das Inventar. „Deshalb ist es schwierig, einen nahtlosen Übergang hinzukriegen“, so Jaghou. Am 30. März findet der nächste Theaterball statt. „Wenn in den nächsten Tagen die Entscheidung fällt, könnte das Café ab dann wieder geöffnet sein.

„ Mir hat die Café-Zeit viel Spaß gemacht“, sagt Ina Coelen. Nun aber freue sie sich drauf, neue Krimis zu schreiben. Das sei etwas zu kurz gekommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort