Burg lockt — und Tausende kommen
Der 43. Flachsmarkt sorgte drei Tage lang mit traditionellen Handwerkskünsten und spektakulärem Programm für Begeisterung.
Wenn sich rund 45 000 Besucher um die Burg Linn versammeln, um besondere Handwerkskunst und Ritterturniere zu bestaunen, kann das nur eines bedeuten: Es ist wieder Flachsmarkt. Von Samstag bis Montag zeigten Buttermacher, Flachsspinner, Handweber, Lehmbauer, Sattler, Schmiede, Buttermacher, Künstler und viele mehr ihre Handfertigkeit und Werke. Zahlreiche der angereisten Könner sind Vertreter fast ausgestorbener Berufsgruppen.
So fällt zum Beispiel ein Stand auf, an dem Rattanbögen gefertigt und verkauft werden. Pfeil und Bogen dürfen schließlich bei keiner Kostümierung fehlen. Das findet auch ein kleiner Junge, der einen der hochwertigen Bögen sofort testet. „Zieh, als wenn du hungrig bist“, sagt der Handwerker und gibt den Kindern extra Tipps zum richtigen Bogenschießen mit auf den Weg.
Für die jungen Besucher gibt es an diesen Tagen ohnehin zahlreiche Möglichkeiten. So können die Kinder selbst aktiv werden, sich beim Kinderturnier gegen die Ritter austoben oder auch kreativ werden und beispielsweise Freundschaftsbänder basteln oder auch kostenlos Verschiedenes aus Ton formen. „Der hat so einen Spaß“, sagt eine Mutter über ihren Sohn, der mit anderen Kindern Kreisel bemalt. „Das hat man früher auch selbst gemacht“, erinnert sie sich und ist begeistert von dem großen Angebot an Aktivitäten.
Das Rahmenprogramm hat vieles mehr zu bieten. Neben Theatervorstellungen werden spektakuläre Ritter- und Bogenschützenturniere geboten. Sogar Drachen laufen auf den großen Wiesen herum und lassen sich streicheln. Dazu bewegen sich die Darsteller in ihren Kostümen auf Stelzen, um eine möglichst realistische Show abzuliefern.
Für die passende Stimmung wird Live-Musik gespielt, die das Publikum mitsingen lässt. „Das hat einfach einen hohen Wiedererkennungswert“, sagt Judith Ullenboom, der vor allem die gute Laune und die Atmosphäre gefallen. „Es ist auch toll, Sachen zu sehen, die man sich dann in ein oder zwei Jahren mal leistet“, scherzt die Besucherin, die jedes Jahr zum Markt kommt.