Oppumer- und Freiligrathstraße Bunker bleiben für Bands

Die Betonklötze an Oppumer- und Freiligrathstraße sind verkauft. Sie sollen nicht abgerissen werden.

Oppumer- und Freiligrathstraße: Bunker bleiben für Bands
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die beiden Bunker an der Oppumer- und der Freiligrathstraße sind verkauft. Ein Krefelder Architekt und dessen Partner hat sie von der Bundesimmobilienagentur (Bima) erworben. Der Käufer, der anonym bleiben möchte, will auch keine Angaben über den Kaufpreis machen. Geschätzt werden die Anlagen auf je hunderttausend Euro.

Oppumer- und Freiligrathstraße: Bunker bleiben für Bands
Foto: Jörg Carstensen

„Fest steht, dass die Musikbands, die die Betonklötze seit Jahren als Übungsstätte nutzen, dort auch bleiben können“, versichert der Architekt. „Das liegt uns am Herzen“, sagt er weiter, „wir wollen etwas für den Erhalt der Kultur in Krefeld tun und dazu gehört auch die Subkultur.“ Er habe außerdem langfristige Mietverträge der Bands zu berücksichtigen.

Fest stehe für ihn, dass ein Abriss zu teuer wäre. Die zwei Meter dicken Beton-Stahlwände würden mehrere hunderttausend Euro an Kosten verursachen. Zudem gehören die grauen Ungetüme mittlerweile zum Stadtbild. Deshalb werde es auch keine künstlichen Verschönerungen geben, sagt der Architekt. Ein Anstrich oder eine Verkleidung komme nicht in Frage. „Wir wollen gezielte Kontraste in der Gestaltung setzen, dabei aber ehrlich bleiben.“

Verschönert werden solle allerdings das Umfeld. Derzeit steht der Neu-Besitzer mit dem Fachbereich Grünflächen der Stadt in Gesprächen, um an der Oppumer Straße den Bürgersteig vor dem Bunker zu begrünen. Mit Glas und Überdachung modernisieren will er auch den Eingangsbereich, der künftig beleuchtet werden soll. Über eine Beleuchtung des Gebäudes selbst soll noch nachgedacht werden.

Rund 20 Bands haben im Hochbunker an der Oppumer-/Ecke Viktoriastraße ihre Proberäume. Für sie ist es einfach der ideale Ort, um in Ruhe zu proben, sagen Band-Mitglieder. Hinzu komme, dass die zahlreichen Bands untereinander vernetzt seien. Viele Bands hätten dort den Grundstein für ihre Karriere gelegt. Prominentes Beispiel: Blind Guardian, die hier in den 80er Jahren als Lucifer’s Heritage begonnen haben und heute weltberühmt sind.

Manfred Grünwald, Vorsitzender des Bürgervereins Ost, sieht die Entwicklung um die Bunker positiv. „Es ist wichtig, dass sie ihre Proberäume behalten können.“ Der Bürgerverein werde die Musiker einladen, beim geplanten Bürgerfest im kommenden September als Musikgruppen des Viertels dort aufzutreten.

Vorschläge für den Erhalt bzw. eine Umnutzung der Bunker hat es seit Jahren immer wieder gegeben. Die Bezirksvertretung Mitte hatte sich für den Erhalt zugunsten der Musik eingesetzt. Wohnstättenchef Thomas Siegert, hatte sich im Gespräch mit der WZ vor einiger Zeit dazu geäußert, dass er sich im Zuge der Neugestaltung des Nappo-Geländes auch irgendwann vorstellen könnte, den Bunker abzureißen und dort Wohnungen zu bauen. Zuletzt war die Nutzung als Kletterburg vor einem Jahr im Gespräch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort