Kein Geld, kein Material Bürger kämpfen für 41 Parkbänke in Krefeld

Bockum · Zuerst gab es kein Geld für die Sitzmöbel im Sollbrüggen- und Schönhausenpark, dann fehlte Befestigungsmaterial.

 Jörg Ludewig vom Bürgerverein ärgert sich darüber, dass die neuen Bänke erst im kommenden Jahr aufgestellt werden.

Jörg Ludewig vom Bürgerverein ärgert sich darüber, dass die neuen Bänke erst im kommenden Jahr aufgestellt werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Zuerst gibt es kein Geld, dann kein Befestigungsmaterial. Robert Seegers findet nur ein Wort dafür, dass die bestellten und längst gelieferten 41 Bänke für Sollbrüggen- und Schönhausenpark nicht aufgestellt werden: „Blamabel.“

Der Grund des Unmutes: Gemeinsam mit Jörg Ludewig, dem Geschäftsführer des Bürgervereins (BV) Bockum, kämpft er seit Jahresbeginn intensiv dafür, dass die Spaziergänger in den Grünanlagen entspannt verweilen können. Er hat für die Bänke gespendet, der Bürgerverein hat das Geld für die 41. Parkbank zugeschossen. Bisher stehe keine auf ihrem Platz, sagt er.

Doch der Reihe nach: „Die Bänke waren im Zuge der Landesgartenschau ,Euroga 2002 plus’ angeschafft und danach durch Vandalismus wieder zerstört worden“, berichtet Ludewig. „Wir wollten danach wissen, wann wieder neue Bänke aufgestellt werden, damit jüngere und vor allem ältere Menschen dort sitzen und den Park genießen können.“ Jetzt sei der Sommer fast vorbei und nichts habe sich getan, berichtet der Geschäftsführer weiter.

Seit Januar dauert der Schriftwechsel um die Bänke der Männer mit den offiziellen Stellen in Krefeld an. „Zuerst hieß es, es gebe kein Geld für die Bänke. Dann haben sich die Verantwortlichen des Fachbereichs Umwelt und Verbraucherschutz stark gemacht und die Mittel bereitgestellt“, berichtet der Geschäftsführer. „Wir haben sogar noch Geld für eine Bank gesponsert, Bürger wie Herr Seegers haben gespendet. Dann kann im Januar die Mitteilung, dass die Bänke angeschafft und aufgestellt werden. Seit März/April stehen die Sitzmöbel nun beim Kommunalbetrieb Krefeld (KBK).“

Aus dem Büro des Oberbürgermeisters kam eine Erklärung per E-Mail: „Die Bänke wurden geliefert. In der Folge gab es jedoch Schwierigkeiten mit dem Material, welches zur Aufstellung und Befestigung der Bänke erforderlich ist. Offenbar kam es zu pandemiebedingten Lieferschwierigkeiten, wodurch sich die Aufstellung leider verzögert hat.“

Das Projekt wird erst im
nächsten Jahr vollendet

Zuletzt hieß es, dass „die letzten erforderlichen Schritte eingeleitet“ worden sein, „sodass wir optimistisch sind, dass es zeitnah zu einem Einbau der Parkbänke durch den KBK kommen kann.“

Doch dann sei die geplante Begehung der Verantwortlichen des Bürgervereins und des KBK vom KBK kurzfristig abgesagt worden. Gemeinsam sollten die Standorte der Bänke begutachtet werden.

Jetzt steht fest: Das Projekt verschiebt sich ins nächste Jahr. Jürgen Pannenbecker, beim KBK für Kommunikation zuständig, schreibt auf Anfrage: „Die Bänke im Schönhausen- und Sollbrüggenpark sind Parkbankmodelle der Krefelder Euroga-Anlagen und nicht mehr lieferbar. In Abstimmung mit der Stadt Krefeld wurde vereinbart, die Bänke der Euroga-Anlagen im Sollbrüggenpark zu bündeln und im Schönhausenpark die neue Lieferung zu installieren.“

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Materialknappheit seien die Bänke auf zwei Teillieferungen aufgeteilt worden. „Die für den Einbau notwendigen Erdankermontage-Sets konnten gar nicht mitgeliefert werden und mussten daher separat bestellt werden. Auch in diesem Fall spielt die Rohstoffknappheit eine Rolle, denn die Lieferung wird erst im September erwartet. Ab Oktober werden dann die Bänke nach und nach versetzt beziehungsweise ausgetauscht, sodass im Frühjahr der komplette Austausch abgeschlossen ist.“

Robert Seegers kann es nicht fassen. „Mein Engagement für die fehlenden Bänke begann vor fünf Jahren . . .“

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