Verkehr Damit kein Radfahrer übersehen wird

Krefeld · Bruno und Marie zweigen, wie es geht: In zwei Radiospots der Initiative Fairkehr weisen die beiden Kinder auf die Gefahren des Toten Winkels hin.

Immer wieder werden deutschlandweit Fahrradfahrer im Toten Winkel übersehen.

Immer wieder werden deutschlandweit Fahrradfahrer im Toten Winkel übersehen.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Ein Lastwagen fährt die Straße entlang. Rechts von ihm ist ein Mädchen auf seinem Fahrrad unterwegs. Es will geradeaus weiterfahren, doch der Lkw-Fahrer sieht das Mädchen in seinem Spiegel nicht, weil es sich im Toten Winkel befindet. Der Sichtradius ist eingeschränkt, eine Kollision unvermeidbar.

So oder ähnlich kann es sich jeden Tag im Straßenverkehr abspielen. Schnell ist jeder, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, übersehen. Weil diese Woche Schulstart ist, hat sich die Initiative „Krefelder Fairkehr“ von Stadt, Polizei und Verkehrswacht etwas einfallen lassen, damit jeder Auto- und Lastwagenfahrer morgens, mittags und abends an den Toten Winkel erinnert wird: In zwei Radiospots warnen die beiden Kinder Bruno und Marie vor der Gefahr.

Tipps gelten nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene

„Stumpfer Winkel, Spitzer Winkel, Rechter Winkel und nun auch der Tote Winkel, jetzt kenne ich sie alle“, erzählt Bruno. Der kleine Junge erklärt in dem Spot, dass es besser sei, stets hinter dem Lkw zu fahren. So käme es gar nicht erst zu einer brenzligen Situation. „Das ist das Beste, was man machen kann“, bestätigt Rainer Behrens von der Verkehrswacht. Er betont, dass dieser Hinweis für alle Altersgruppen gilt und auch verinnerlicht werden sollte. Er und Fairkehr-Geschäftsführer Michael Hüls sind froh, dass die Umsetzung und Finanzierung der beiden Radiospots so schnell geklappt hat.

„Die Idee hierzu hatten wir im Juni“, sagt Hülsmann. „Dann ging alles sehr schnell.“ Die Produktion wurde angestoßen, Sprecher wurden organisiert und der Radiosender Welle Niederrhein mit ins Boot geholt. Hier sind die Spots jeden Tag bis zum Ende der Sommer- und auch Herbstferien dreimal am Tag zu hören. Die Kosten beziffert Hülsmann mit 19 000 Euro. „Davon sind 80 Prozent vom Land NRW übernommen worden, weil kurzfristig noch Fördermittel zur Verfügung standen.“ Damit der Lerneffekt bei Kindern auch hängen bleibt, führen die Polizei Krefeld und die Verkehrswacht ab Montag, 3. September, in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Lehrern an allen weiterführenden Schulen jeweils Doppelstunden durch, um den Kindern zu zeigen, wie gefährlich der Tote Winkel ist. Hierzu fährt ein Lkw auf den Schulhof, der in den „Spezialunterricht“ integriert wird. Die Kinder schauen sich gemeinsam mit ihren Lehrern den Lastwagen an, klettern in die Fahrerkabine und stellen Verkehrssituationen nach.

So werden die Heranwachsenden aktiv auf die Gefahren des Toten Winkels vorbereitet und sensibilisiert. Aber auch Autofahrer müssen darauf achten und alles gut im Blick behalten. Deshalb werden sie ab sofort morgens, mittags und abends im Radio von Bruno und Marie daran erinnert.

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