Krefeld Brücke und Parkgebühren setzen dem Krefelder Zoo zu

Bezirksvertreter sprechen sich für Schließung der Überquerung aus, solange es keine Lösung gibt. Kostenpflichtiges Parken lehnen sie ab.

Krefeld: Brücke und Parkgebühren setzen dem Krefelder Zoo zu
Foto: Archiv Andreas Bischof

Bockum. Der Zoo Krefeld wirbt erfolgreich NRW-weit mit seinen Tieranlagen, seinem Eintrittspreis-System, Veranstaltungen und dem in den vergangenen Jahren deutlich verbesserten Besucherservice. Neben dem Zoo-Shop und der Gastronomie zählt dazu auch eine problemlose Anreise mit kostenfreien Parken in unmittelbarer Nähe des Eingangs. Damit soll jetzt nach Vorstellung der Verwaltung Schluss ein. Die hat jetzt in der Bezirksvertretung Ost einen Vorschlag vorgelegt, nachdem der große Parkplatz an der Violstraße mit 220 Plätzen künftig kostenpflichtig sein soll.

„Wir werden in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord aufstellen, das sollte nicht von der Politik torpediert werden“, mahnt Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen in einer Sitzungsunterbrechung. Mit Parkgebühren verteuere sich der Zoobesuch empfindlich. Dessen Preise liegen im NRW-Vergleich noch im unteren Drittel. Sollten vor allem die angesprochenen jüngeren Familien in andere Zoos abwandern, müsse mit einem deutlichen Umsatzausfall für den Zoo gerechnet werden.

Auf Bitten der Verwaltung hatte Dreßen vor über einem Jahr eine der WZ vorliegende detaillierte Stellungnahme zu den Plänen abgegeben und von der Einführung einer Gebührenerhebung abgeraten. Seine zahlreichen Argumente sind nicht aufgegriffen worden. „Diese Vorlage ist nicht mit dem Zoo abgestimmt worden“, bemerkt FDP-Chef Joachim C. Heitmann, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Zoogesellschaft. „Es sind viele Unwägbarkeiten in der Vorlage, beispielsweise zum Ausweich-Verkehr, und es geht nicht an, dass die Stadt gegen eine Tochtergesellschaft arbeitet“, kritisiert Manfred Läckes (CDU). Einstimmig sprachen sich die Bezirksvertreter gegen die Vorlage aus. Im zweiten Schritt fordern sie eine neue Vorlage zur Parkraum-Bewirtschaftung, bei der die Zoo-Belange einbezogen werden.

Auch beim dringlichen Thema Zoobrücke gibt es laut Heitmann keine abgestimmte Meinung zwischen Zoo und Stadt. Die von der Bezirksvertretung bereits in der letzten Sitzung geforderte sofortige Sperrung der Zoobrücke aus Sicherheitsgründen ist bislang nicht erfolgt. Einerseits ist die Brücke laut Dreßen Einfallstor von Tierdieben und Vandalen, andererseits ist sie laut der Bauwerkhauptprüfung aus dem Jahr 2012 vorwiegend wegen der zu niedrigen Geländer für Radfahrer und Fußgänger nicht verkehrssicher. „Die Brücke ist aber auch ein wichtiger Bestandteil einer Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Sprödentalplatz über die Tiergartenstraße bis zum Stadion — und fester Bestandteil des Fluchtwegekonzeptes“, sagt Matthias Pasch vom Fachbereich Sport und Bäder.

Für das Jahr 2020 stehen laut Verwaltung 172 000 Euro für die Zoobrücke im Haushalt. „Viel zu spät“, sagt Angelika Brünsing (CDU). Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel (SPD) hält außerdem die 2,50 Meter breite Zoobrücke als Fluchtweg für etwa 4500 Besucher der Nordtribüne im Ernstfall für zu schmal und fahrlässig. Die Bezirksvertreter sprechen sich deshalb erneut für die Schließung der Brücke aus, bis eine Lösung für den Zoo und die Sport-Arena gefunden ist.

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