Gleichstellung Broschüre hilft Frauen in allen Lagen

Die Gleichstellungsstelle gibt mit einem neuen Nachschlagewerk eine Übersicht über die Hilfen und Möglichkeiten in Krefeld.

Gleichstellung: Broschüre hilft Frauen in allen Lagen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Für ein sicheres Familieneinkommen reicht es heutzutage häufig, wenn die Frau vier Stunden täglich mitarbeitet. „Das reicht aber nicht für ihre spätere eigene Alterssicherung“, sagt Silvia Hellfeier von der Gleichstellungsstelle der Stadt. Gemeinsam mit ihrer Chefin Heike Hinsen will sie vor allem jüngere Frauen für das Thema sensibilisieren. Altersarmut droht nämlich nicht nur der Vorkriegsgeneration, sondern auch denjenigen, die trotz Ausbildung und Familie wenig oder gar nicht arbeiten gehen.

Die Gleichstellungsstelle ist in Krefeld längst akzeptiert, ihre Arbeit innerhalb der Verwaltung wird nicht in Frage gestellt. Stand in den Anfangsjahren vorwiegend die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern im Vordergrund der Arbeit, so sind es heute die Themen Frau und Beruf, Vereinbarkeit von Familie und Beruf — auch für Männer —, aber auch Existenzsicherung, häusliche Gewalt, Trennung, Scheidung und eben Altersarmut.

„Wir haben viele Dinge in den vergangenen 20 Jahren angestoßen, die im Zeitgeist aber noch nicht angekommen sind“, sagt Silvia Hellfeier. Als Beispiel nennt sie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und dem Jobcenter lobt die Gleichstellungsstelle in diesem Jahr den neuen Preis für „Familienfreundliche Unternehmen“ aus.

„Wir versuchen auf allen Ebenen, beurlaubte Kräfte bei der Stange zu halten, ihnen Wege aufzuzeigen, nach einer Familienpause wieder zurück in den Beruf zu kehren“, sagt Heike Hinsen. Davon profitieren die Firmen, die ihre Fachkräfte nicht verlieren. Davon profitieren aber auch die Frauen, die selber für ihre spätere Rente vorsorgen.

Um rasch und gezielt Informationen und Hilfe finden zu können, haben Heike Hinsen und Silvia Hellfeier in diesem Jahr erstmalig die Broschüre „Frauen in Krefeld aufgelegt“. Ein übersichtliches Nachschlagwerk, das aufgeteilt ist in die Rubriken Beratung und Hilfe, Recht, Bildung und Beruf, Gesundheit, Politik und Gesellschaft sowie Kultur und Freizeit.

Angesprochen werden Frauen in der Familie, in besonderen Lebenslagen, ganz gleich, ob Single oder Partnerin, ob alleinerziehend oder die Eltern pflegend. „Auch Frauen, die ehrenamtlich tätig sein wollen, finden darin Anregungen“, sagt Hinsen.

„Wir sind oftmals der Erstkontakt für Frauen, zeigen ihnen Wege auf, die sie gehen können“, sagt Silvia Hellfeier. In Krefeld gibt es eine Vielzahl von Institutionen, Netzwerken und Beratungsstellen, die ganz unterschiedliche Hilfe anbieten. „Da fällt es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, zumal sich Lebenssituationen und Bedürfnisse ändern“, sagt Heike Hinsen.

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