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Boxworkshop: Die Runde geht an den Erzieher

Samy Raid Musa ist Pädagoge und auf dem Sprung ins Profiboxen. In Workshops teilt er die Leidenschaft für seinen Sport.

Krefeld. „Rechter Aufwärtshaken, Ausweichen, immer schön in Bewegung bleiben“, beim vierstündigen Boxworkshop im Fitnesscenter Biggi heizt Boxer Samy Raid Musa seinen Nachwuchsboxern ordentlich ein. „Alle zwei bis drei Monate gebe ich hier Workshops“, sagt Musa.

Circa ein Dutzend boxbegeisterte Teilnehmer — egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene — geraten im Ring ins Schwitzen. Gert Winkmann, zuständig für Kickboxen im Fitnessstudio, empfindet diese Teilnehmerzahl als äußerst effektiv: „So kann sich Samy allen widmen, jeden in seiner Technik korrigieren und gezielt Hilfestellung leisten.“

Musa ist zusammen mit seinen Schülern immer in Bewegung und gibt Anweisungen. Der 29-Jährige boxt selbst seit seinem 16. Lebensjahr. „Nachdem ich das erste Mal ein Probetraining absolviert hatte, packte mich die Leidenschaft für das Boxen.“ Bereits durch 120 Amateurkämpfe boxte sich der ehemalige Niederrhein- und Westdeutschemeister von 2007. Nach der WM-Pleite von 2009, wo der Halbpalästinenser nicht für sein zweites Heimatland antreten konnte, da Meldeschwierigkeiten auftraten, konnte er nun endlich einen neuen, großen Erfolg erzielen. Am Ostersonntag bestritt er in der Halbschwergewichtsklasse seinen ersten Profikampf. Vor einer Woche folgte bereits der zweite: Sowohl Bayram Kayalapp als auch Marvin Mayer schickte er mit einem K.o.-Sieg aus dem Ring.

„Mein Ziel ist es auch in Zukunft jeden Profikampf zu gewinnen. Ich arbeite hart für dieses Ziel und widme mich ganz dem Sport“, sagt Musa. Musa wurde 1982 in Kevelaer geboren, kam als Kind nach Krefeld und besuchte dort die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Mittlerweile ist er seit neun Jahren in der OGS Fischeln als Erzieher tätig, absolvierte dort auch seine Ausbildung. „Mein Beruf gefällt mir super. Zu uns können die Kinder nach dem Unterricht kommen und wir helfen bei Hausaufgaben oder spielen. Ich fühle mich sehr wohl an meinem Arbeitsplatz“, sagt Musa zufrieden.

Dienstags und freitags gibt er außerdem noch Boxunterricht im Fitnessstudio Biggi. „Selber trainiere ich auch zwei bis drei Mal pro Woche hier. Ansonsten fahre ich nach Essen ins Knockout Gym“, so Musa. Dort trifft er sowohl auf Sparringspartner als auch auf Trainer und Manager Yussef Ramadan. Aber auch selber ist Musa ein guter Trainer für seine Schüler. „Er ist sehr zuverlässig und bringt außerdem den Vorteil mit, dass er selber viel Ahnung vom Amateur- und nun auch vom Profiboxen hat“, sagt Winkmann.

Der Workshop besteht aus sechs Trainingseinheiten: Musa beginnt mit einem Aufwärmtraining und dem sogenannten Schattenboxen, bei dem man Grundtechniken ohne Partner übt. „Es ist wichtig, dass man als erstes die Bewegungsabläufe automatisiert“, erklärt Winkmann. Darauf folgen Partnerübungen mit Handschuhen und Schutzbekleidung sowie Sparring, wo die Boxer ihre erlernten Techniken an einem Partner erproben — ohne dabei auf ein K.o. aus zu sein. Zum Abschluss absolvieren die Teilnehmer noch ein Kraft- und Konditionstraining.

Nach den Sommerferien plant Musa seinen vierten Workshop. Er selbst möchte bald auch in den USA boxen. Unter der Aufsicht von Trainer Sam Coloma hat er dort bereits 20 Amateurkämpfe bestritten. „In Zukunft hoffe ich, dort Profikämpfe boxen zu können“, sagt Musa.

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