Boule: Die Fans der silbernen Kugeln

Der Bouleclub Krefeld begrüßt 50 Aktive auf der Anlage Alte Gladbacher Straße.

Krefeld. Bis zum offiziellen Saison-Start um 12 Uhr können sich einige Spieler nicht gedulden. Schon eine halbe Stunde zuvor polieren sie ihre Kugeln blank und probieren auf den frisch hergerichteten Bahnen die ersten Würfe. „Nach dem Winter freuen wir uns auf das erste Freiluftturnier“, sagt Dieter Neumann, Präsident des Bouleclubs Krefeld 1995. „In den vergangenen Wochen haben wir auf unserem Vereinsgelände Kies aufgeschüttet, geharkt, Reparaturen und Malerarbeiten durchgeführt und zum Schluss Frühlingsblumen gepflanzt.“

Jetzt ist die Anlage an der Alten Gladbacher Straße 260 gut in Schuss. Rund 50 Anhänger der silbernen Kugeln erwartet Neumann zum Saisonbeginn am gestrigen Sonntag. Sie kommen nicht nur aus Krefeld, sondern auch aus Viersen, Düsseldorf und Kempen. Sie begrüßen einander und stärken sich mit Würstchen und Wasser, bevor es losgeht.

Robert Petrowitz sitzt auf der Bank und schmirgelt seine Kugeln, weil sie von den letzten „Schüssen“ gegen die gegnerische Kugel kleine Ecken davongetragen haben. „Ich bin gerne gekommen“, erklärt der Düsseldorfer. „Solch eine schöne Anlage haben wir nicht. Außerdem ist es prima, immer neue Leute und Böden kennenzulernen.“

Er nimmt auch am ersten Super-Mêlée-Turnier mit drei Runden plus Endspiel teil. „Zwischen den Spielrunden gib es den Wettbewerb ,Leg den Hammer flach‘“, sagt Neumann mit einem Schmunzeln. „Der Griff des Werkzeugs muss von der Kugel so getroffen werden, dass er umkippt und der Spieler auf diese Weise Meter gewinnt, indem der Hammer weiter gelegt wird. Wer zuerst zehn Meter geschafft hat, bekommt eine Flasche Sekt, wie sie auch Formel-1-Fahrer nach dem Sieg mögen.“

Und dann geht es los. Zum Vogelgezwitscher in den Bäumen klackern die Kugeln auf der Bahn gegeneinander. Hier geht es um die Sau, das kleine Schweinchen, denen die Kugeln möglichst nahe kommen müssen. „Zum Schluss wird millimetergenau geprüft, wer am nächsten dran ist.“ Wer während des Spiels frohlockt, hat den Sieg noch nicht sicher. Der „Schießer“ des gegnerischen Teams kann die Kugel mit einem Wurf wieder weiter weg befördern. Wenn es ein harter Wurf ist, muss sicher bald wieder geschmirgelt werden, damit die Kugel rollt wie geschmiert.

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