Bodelschwingh-Schüler müssen oft auf Schulbus warten

Eltern bitten Stadt um Abhilfe: Verspätungen sorgen für Ärger und machen den Schulweg für die Kinder zur Qual.

Bodelschwingh-Schüler müssen oft auf Schulbus warten
Foto: Holger Hollemann/dpa

Krefeld. Massive Beschwerden äußern Eltern an dem Schulbustransport zur Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule an der Stettiner-Straße in Gartenstadt. Die Busse des von der Stadt beauftragten Unternehmens kämen wohl aufgrund technischer Defekte immer wieder mit großer Verspätung, blieben liegen oder fielen ganz aus. Außerdem würden große Busse eingesetzt, in denen die behinderten Kinder keine Möglichkeit hätten, sich anzuschnallen. Eine Begleitperson könne die Betreuung der Kinder auf dem Schulweg kaum gewährleisten.

Die beklagten, „miserablen“ Zustände sind der Stadtverwaltung und den Politikern nicht unbekannt und bereits mehrfach diskutiert worden, doch geändert hat sich laut der Eltern wenig. Es sei sogar schlechter geworden, klagt Basri Cakir, ein betroffener Vater. „Außerdem müssten kleinere Busse eingesetzt werden, damit die Kinder schneller zur Schule kommen.“ Sein Kind steige regulär um 7.10 Uhr in in den Bus, um um 8.30 Uhr zum Unterrichtsbeginn in der Schule zu sein — Schulbusverkehr innerhalb von Krefeld. Vor einer Woche hat sich ein Kreis engagierter Eltern getroffen, um gemeinsam einen Beschwerdebrief an die Stadt aufzusetzen und Abhilfe einzufordern. Nicht nur die Kinder sind betroffen, wenn ihr Schulweg bis zu zwei Stunden dauert, sondern auch Eltern, die sie zur Haltestelle bringen oder dort abholen, sowie Lehrer, die sich um ihre Betreuung kümmern müssen, wenn der Rücktransport nicht funktioniert. Sanktionsmöglichkeiten gibt es dem Vernehmen nach nicht. „Es wäre schon hilfreich, wenn man bei so großen Verspätungen für die Kinder ein Taxi bestellen könnte“, sagt Cakir. „Die langen Wartezeiten kann man ihnen nicht zumuten.“ Einen Sanktionskatalog gebe es offenbar nicht.

Laut Auskunft der Stadt ist der Schulverwaltung bisher nur eine Elternbeschwerde von Anfang März 2017 bekannt. Daraufhin sei mit dem betreffenden Busunternehmen „ein klärendes Gespräch“ geführt worden, teilt ein Stadtsprecher auf Nachfrage mit. „Danach ist uns noch einmal ein Vorfall gemeldet worden, als am 19. Mai ein Bus liegengeblieben ist und länger auf einen Ersatzbus gewartet werden musste. Darüber hinaus sind hier keine weiteren Probleme bekannt beziehungsweise keine neuen Beschwerden eingegangen.“

Zum kommenden Schuljahr 2017/18 sind auch die Busfahrten zur Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule neu vergeben worden. Zu neuen Bedingungen, wie die Stadt betont. Nicht nur der Preis spielte eine Rolle. In die Entscheidung sollen auch Aspekte wie das Alter der Fahrzeuge, Gurte und die Qualität des Begleitpersonals eingeflossen sein. Würden die Anforderungen nicht erfüllt, sei dies ein Ausschlusskriterium, heißt es.

Zuletzt warteten Schüler am Freitag vor Pfingsten stundenlang auf ein Ersatzfahrzeug für einen defekten Schulbus.

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