Bockums Bürgerverein setzt sich für Sollbrüggenpark und Zusammenhalt ein

Im viertgrößten Stadtteil Krefelds hat der Vorstand eine Menge Themen im Blick. 414 Mitglieder zählt der Verein, der jetzt als gemeinnützig anerkannt worden ist.

Bockums Bürgerverein setzt sich für Sollbrüggenpark und Zusammenhalt ein
Foto: Andreas Bischof

Bockum. Am Stadtteil Bockum führt kein Weg vorbei. Wer von der A 57 Richtung Zentrum fährt, kommt ebenso durch Krefelds grünen, zentralen Stadtteil wie derjenige, der vom Ostwall aus nach Uerdingen will. Vor 110 Jahren ist Bockum als Stadtteil Krefelds eingemeindet worden. Mit Steuervergünstigungen über 25 Jahre lang musste das den Bockumern damals schmackhaft gemacht werden. Das ist lange her. Heute wäre Bürgervereinsvorsitzender Manfred Läckes froh, wenn in den Vereinskassen mehr Geld für besondere Aktionen und Projekte vorhanden wäre.

16 Jahre lang ist Läckes Bürgervereinsvorsitzender in Gartenstadt gewesen. Vor wenigen Jahren hat er dann von seinem Vorgänger Wilhelm Kolder den Vorsitz in Bockum übernommen. Neben seiner beruflichen Selbstständigkeit und dem politischen Engagement als Ratsherr für die CDU ist ihm die Vereinsarbeit wichtig: „Man kann viel erreichen für einen Ortsteil“, lautet seine Erkenntnis.

Unterstützt wird er dabei vom zehnköpfigen Vorstand. Zu dem zählen neben ihm sein Stellvertreter Oliver Leist, Stephan Krantz, Wilhelm Kolder als Ehrenvorsitzender, dessen Tochter Silke Wonnemann, Magret Leist, Armin Engel, Gerhard Hanisch, Joachim C. Heitmann — als Vorstandsmitglied ist nach wie vor der verstorbene Ulrich Hahnen gelistet. „Die sogenannte gute Seele ist als langjähriger Vorsitzender Wilhelm Kolder“, betont Läckes. Der hatte sich unter anderem sehr für die Schließung des Bypasses auf dem Bockumer Platz eingesetzt.

Der Bürgerverein sieht sich denn auch als Bindeglied zwischen Politik und Bürgern. Vor allem bei den zahlreichen Bauprojekten schaut der Verein genau hin. Zweidrittel aller Baugenehmigungen betreffen Bockum. Der Stadtteil grenzt im Westen an die Grenzstraße und die Jentgesallee (Cracau/Stadtmitte), im Norden an die Nordtangente bzw. Europaring und an die Zwingenbergstraße (Verberg), im Osten an die Bremer Straße (Uerdingen). Das südliche Ende (zu Oppum) bildet der Schönwasserpark bzw. der Botanische Garten. Bockum ist der viertgrößte Stadtteil Krefelds. Mehr als 20 500 Menschen leben hier. Entsprechend vielfältig sind die Themen, um die sich der Bürgerverein Bockum kümmert.

Besonderes Augenmerk legt der Verein derzeit auf die Pflege von Pflanzbeeten zum Beispiel vor der Sparkasse, auf dem Bockumer Platz und auf der Uerdinger Straße gegenüber der Musikschule. „Man kann darüber reden, ob wegen des Grüns drum herum dort neu gepflanzt werden muss, aber wenigstens ein paar Sträucher gegenüber dem Rathaus für die gefällten Bäume wären schön“, sagt Läckes. Ende September werde es deshalb ein Vor-Ort-Gespräch mit Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen geben.

Ein „große Baustelle“ für den Bürgerverein ist die geplante Sanierung des Wassergrabens im Sollbrüggenpark. Seit Jahren stinkt dessen Verschlammung den Bockumern. „Wir warten jetzt auf die Stellungnahme der Denkmalbehörde“, sagt Läckes, vorher könne die NRW-Stiftung die beantragten Fördergelder für die Maßnahme nicht bewilligen.

Um diesen Antrag stellen zu können, hat der Verein vor Kurzem die Gemeinnützigkeit beantragt. Nach der ersten „Summer Street“ auf der Friedrich-Ebert-Straße hatte Stephan Krantz die Gemeinnützigkeit erstmals angesprochen. Für die Beantragung von Fördergeldern ist das die Voraussetzung. „Unsere Satzung war schon sehr alt. Danach brauchten wir für diese Satzungsänderung nur zwei Drittel Zustimmung der Mitglieder“, erinnert sich Läckes.

Also schrieb der Vorstand damals alle mehr als 500 Mitglieder an und bat um eine schriftliche Zustimmung. Dem Amtsgericht reichte das nicht. Und so besuchte der Vorstand danach alle Mitglieder persönlich und bat um ihre Unterschrift. 414 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Bürgernähe und Traditionsbewusstsein sind laut Läckes besondere Merkmale. Der unterstützt Brauchtumspflege jeglicher Art, veranstaltet einmal jährlich einen Trödelmarkt, unterstützt die Krefelder Prinzengarde und lädt ein zu Stammtisch und Tannenbaum-Aufstellen. Nur ein eigenes Vereinsheim hat er (noch) nicht.

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