Karneval in Hüls Bis zum Schluss geheim: Die Hülser Tollitäten

Krefeld · Stefan II. und Nicole II. wurden am Samstag als neues Prinzenpaar inthronisiert.

 Stefan II. und Nicole II. kamen mit ihren Kindern Felix und Louisa auf die Bühne.

Stefan II. und Nicole II. kamen mit ihren Kindern Felix und Louisa auf die Bühne.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In Hüls, wo die Schlachtrufe Helau und Alaaf meist Fremdworte sind, gibt es seit Samstagabend mit Stefan II. und Nicole II. (Erlenwein) ein neues Prinzenpaar. Mit ungezählten „Breetlook“-Rufen wurde es in sein närrisches Amt eingeführt. Die Erwartungen waren auch in dieser Session riesengroß. Wieder schaffte es der Sechserrat der Katholischen Jugend, die Namen der neuen Tollitäten bis zuletzt geheim zu halten.

Die Prozedur zur Inthronisation dauerte fast eine Dreiviertelstunde. Erst verabschiedete man gebührend das „alte“ Paar. Klaus II. und Nicki I. (Hombergs) sprachen von schönen Erlebnissen und ihrer Freude am närrischen Geschehen. Danach sprang alles im prall gefüllten Heinrichstift von den Sitzen, um mit großem Jubel das Paar der Session 2020 zu begrüßen.

Erst am 29. Dezember vergangenen Jahres hatte der Vorstand Stefan und Nicole fragen können, denn einige Wochen zuvor war Vater Heinz Erlenwein überraschend verstorben. Stefan Erlenwein: „Das war ein Schock, aber wir sind sicher, dass er die auch von ihm geliebte Brauchtumspflege gutheißt, war er doch 1981 selbst einmal Prinz.“ Mutter Nancy hatte für das Paar einen prächtigen Blumenstrauß geschickt.

Das neue Hülser Prinzenpaar feierte am 11.11. des vergangenen Jahres seinen 11. Hochzeitstag und kam mit den Kindern Felix (10) und Louisa (7) auf die Bühne. Sein Bekenntnis zum Karneval wurde immer wieder durch „Breetlook-Bret-BretBret-Look“-Rufe honoriert. Als Alt-Prinz Klaus dann die Amtskette an Stefan übergab, war auch das Narrenvolk zufrieden. Die neuen Herrscher nahmen auf der Bühne Platz und das Spektakel unter dem Motto „Jeck to School“ konnte beginnen.

Der Saal war zum Schulzimmer umfunktioniert, zwei große Tafeln rechts und links zeigten die Programmpunkte an: „Hinsetzen! Hefte raus! Diktat!“ Alles fing an mit dem fulminanten Aufzug des Musikzugs der KKG Nette Stölle Jonges. Danach übernahm die Band „Groove Company“, die seit zehn Jahren beim Sechserrat mitwirkt und in diesem Jahr zum letzten Mal als Sitzungsband dabei ist.

Das Programm ist ausschließlich von den Mitgliedern gestaltet

Der Sechserrat, der 2019 sein 70. Bestehen feierte, ist stolz darauf, dass alle Programmbeiträge aus den eigenen Reihen kommen. Das honorieren die Hülser Jecken, denn immer sind die Veranstaltungen ganz schnell ausverkauft. Auch in diesem Jahr hatte sich das überwiegend junge Publikum verkleidet. Präsident David Drink führte gekonnt durch das Programm.

Als Eisbrecher hatte Stefan Schleupen als Clown Luvati die Lacher auf seiner Seite. Das große Finale schließlich bietet Gelegenheit, sich bei der Programmleitung von Bettina Deudon und Christoph Hombergs zu bedanken.

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