Bio-Bauer: „Gespritzt muss nicht sein“

Im ersten Leben war Ralf Heindl Kunststoff-Formgeber. Dann entdeckte er die wunderbare Welt der Landwirtschaft.

Krefeld. An der Maria-Sohmann-Straße in Traar, neben der Baumschule vom Heilmannshof, geht es rustikal zu. Hier spült Ralf Heindl bei Bedarf sein Geschirr auch bei winterlichen Temperaturen unter freiem Himmel. Nebenan steht um eine kleine Holzhütte, wie sie andernorts zur Aufbewahrung von Gartengerät benutzt wird: das "Betriebsbüro" des einzigen Bio-Bauern Krefelds.

Ralf Heindl ist Mitglied im Bioland-Verband für organisch-biologischen Landbau. Einmal im Jahr wird sein Gemüse von der staatlich zugelassenen Kontrollstelle Abcert untersucht. Die Maßstäbe bei Demeter oder Bioland sind strenger als die die EU-Öko-Verordnung: So erlaubt Bioland nur drei Kilo Kupfer pro Hektar für den Pflanzenschutz, die EG-Öko-Verordnung bis zu acht Kilo pro Hektar.

Organisch-biologischer Anbau bedeutet Handarbeit. Derzeit kämpft der 39-jährige Landwirt gegen Schnecken und Raupen in seinen Gewächshäusern. "Eine Folge des milden Winters." Nachdem er auf Mangold und Feldsalat auf einer Strecke von 25 Metern Länge und einem Meter Breite 300 Schnecken aufgelesen hat, beschaffte er sich ein biologisches Schneckenkorn. Gegen Raupen ist er machtlos.

Über die Preise der Discounter kann er sich bisweilen nur wundern: "Die bringen Feldsalat für 39 Cent pro 100 Gramm in die Regale. Bei mir kostet die selbe Menge immerhin 1,50 Euro."

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