Charlotte Bezahldienst PayPal zieht nicht in Krefelds Partnerstadt

Umstrittenes Gesetz in Charlotte schränkt Schutz für Homosexuelle ein. 100 Unternehmen distanzieren sich vom Standort.

Über den Bezahldienst Paypal lassen sich Transaktionen im Internet abwickeln.

Über den Bezahldienst Paypal lassen sich Transaktionen im Internet abwickeln.

Foto: Tim Brakemeier

Krefeld. Herber Rückschlag für Krefelds amerikanische Partnerstadt in North Carolina: Weil Gouverneur Pat McCrory (Republikaner), der von 1995 bis 2009 Bürgermeister von Charlotte war, auf einem umstrittenen Gesetz beharrt, das den Schutz für homosexuelle Frauen und Männer einschränkt sowie Transgender-Personen diskriminiert, hat der Internet-Bezahldienst „PayPal“ eine Millioneninvestition mit 400 Arbeitsplätzen in der 800.000-Einwohner-Stadt abgeblasen.

„Das neue Gesetz fördert Diskriminierung und verletzt die Werte und Prinzipien, die im Herzen der Firmenkultur von PayPal verankert sind. Deshalb werden wir unsere geplante Expansion in Charlotte nicht weiterführen", zitiert die Zeitung „Charlotte Observer“ PayPal-Chef Dan Schulmann.

Schulmann ist einer von inzwischen 100 CEO’s von US-Unternehmen, die aufgrund des Gesetzes nicht mehr in North Carolina investieren oder aber den Bundesstaat verlassen wollen, wenn Gouverneur McCrory das Gesetz nicht zurücknimmt.

Mehrere Wirtschafts-Organisationen fürchten schwere Rückschläge für Charlotte, das Sitz einiger der 500 umsatzstärksten Unternehmen der USA ist (unter anderem Bank of America). Sie werfen McCrory vor, für sein persönliches Polit-Programm Arbeitsplätze zu riskieren. Dem Boykott schließen sich auch Sportverbände und Kulturschaffende an.

Die National Basketball Association ist laut des Berichts „in Sorge“ um ein All-Star-Spiel, das für das kommende Jahr in Charlotte geplant war. Die TV-Produktionsgesellschaft Lionsgate hat bereits eine Show abgezogen. Kino-Regisseur Rob Reiner („Harry und Sally“,„Die Brautprinzessin“) hat erklärt, vorerst nicht mehr in North Carolina drehen zu wollen.

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