Bewegung für Kinder

Ekaterini Kiriaki und Melissa Lentini haben spezielle „Lauf- und Tummelspiele“ für Kinder entwickelt, die motorische Defizite haben.

Bewegung für Kinder
Foto: Jochmann

Leonie ist beim Ballspiel die erste Fängerin. Maurice dagegen wurde getroffen und bildet die Hundehütte, indem er die Beine spreizt und mit den Armen ein Dach über dem Kopf bildet. Die sechs anderen Knirpse der Kita von Liebfrauen müssen durch seine Beine kriechen. Schließlich legen sich alle auf den Boden, die „Schlafkönige“ werden gekürt. Und ganz zum Schluss gibt es Applaus für alle. Heute seien die Kinder etwas aufgedreht gewesen, sagt Ekaterini Kiriaki, die die Kinder nur Katie nennen. „Deshalb müssen sie zum Ende der Stunde ’runterkommen, bevor sie wieder in ihre Gruppen gehen.“

Gemeinsam mit Melissa Lentini ist sie die Inhaberin von Glo-Ball Sports. Die beiden ausgebildeten Sportfachfrauen wissen, wie es geht, Kinder in Bewegung zu bringen; ganz besonders diejenigen, die Defizite in Motorik und Koordination aufweisen. „Wir kooperieren mit dem Jugendamt, arbeiten mit dem Bildungs- und Teilhabe-Paket der Stadt, sind mit dem Sozialdienst katholischer Frauen in der Nachmittagsbetreuung an Schulen und pflegen die Zusammenarbeit mit Erziehern, Lehrern und Leitern, so dass ein Austausch von Informationen entstehen kann“, berichtet Kiriaki. „Wir sind bisher in acht Schulen und sieben Kitas vertreten.“

Die meisten „Lauf- und Tummelspiele“ haben die beiden Frauen selbst entwickelt. „In verschiedenen Parcours und kleinen Wettkämpfen müssen die Mädchen und Jungen ihre Defizite, sei es im Werfen oder Balancieren, beseitigen lernen.“ Den Kindern Spaß und Freude an Bewegung und dem Erlernen neuer Fähigkeiten beizubringen sei das große Ziel. Oft würden die Schulleitungen auch Wünsche äußern, was umgesetzt, welches Sportangebot sie vermitteln sollen. Oft heißt es dann Fußball, und da sind die beiden Frauen ganz besonders fit. Kiriaki: „Ich habe mit vier Jahren angefangen, Fußball zu spielen, und war Jugendnationalspielerin in Griechenland.“ Eine Verletzung stoppte die weitere Karriere. Melissa Lentini, die sich als „Krefelderin mit italienischem Talent“ bezeichnet, hat für die Niederrheinauswahl gespielt. „Hier führen wir die Kinder an technische und theoretische Grundlagen wie Koordinationstraining, Passspiel, Dribbling, Ballan- und -mitnahme, Torschuss und Finten sowie verschiedene Spielformen heran.“

Die Mädchen und Jungen profitieren nicht nur in Schule und Kita von dem Fachwissen. Die Sportfachfrauen bieten auch Fußballferiencamps oder Projektwochen an. In Zukunft wird das Angebot noch erweitert: „Ab Juli starten wir sonntags mit ,woman only‘. Dabei wollen wir Frauen ab 18 Jahren, junge Mütter und jede, die mag, in der Shedhalle an der Lewerentzstraße fit machen.“

Alle Infos zu Glo-Ball Sports gibt’s unter:

glo-ballsports.de

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