Bessere Chancen für die Jüngeren

Junge Arbeitslose und Fachkräfte profitieren vom Stellenangebot.

Bessere Chancen für die Jüngeren
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. 866 Personen mehr als im Vormonat sind derzeit ohne Arbeit. „Mit dem Anstieg war saisonal bedingt zu rechnen“, sagt Dirk Strangfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, und zeigt sich nicht allzu überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Januar 2018. Die weisen 22 671 arbeitslose Personen im Agenturbezirk aus.

Immer noch ist das Quartals- und zeitgleich Jahresende ein typischer Kündigungstermin. Ebenso führen zum Jahresende auslaufende befristete Verträge und das Ende des Weihnachtsgeschäfts im Einzelhandel regelmäßig im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

„Gegenüber dem Januar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 881 Personen geringer, das ist eine gute Nachricht. Auf der Stellenseite gibt es weiterhin einen hohen Bestand, der Markt ist aufnahmefähig“, erläutert Strangfeld weitere Eckwerte. Der Arbeitsmarkt befinde sich somit weiter in einer stabilen Verfassung, auch wenn im Februar saisontypisch mit einer weiteren Steigerung der Arbeitslosigkeit gerechnet werden müsse.

Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 7385 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (509 mehr als im letzten Monat). 15 286 Arbeitslose (357 mehr als im Dezember) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk jetzt bei 8,1 Prozent (0,3 Prozentpunkte über Dezember, aber 0,4 Prozentpunkte unter Januar 2017). In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 10,5 Prozent (Dezember 2017: 10,1 %, Januar 2017: 10,7 %), im Kreisgebiet Viersen nun bei 6,4 Prozent (Dezember 2017: 6,1%, Januar 2017: 6,8 %), in der Geschäftsstelle Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst): 5,3 Prozent (Vorjahr: 5,4%).

Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen liegt im Januar dieses Jahres bei 842 Stellen (+3 im Vergleich zum Vorjahr). „Die Nachfrage nach Fachkräften ist weiter da. Der gemeldete Stellenbestand mit 4797 offenen Stellen zeige weiter die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts. Für die bald einsetzende Frühjahrsbelebung sei es wichtig, dass die Arbeitgeber frühzeitig ihre freien Stellen melden, denn eine Stellenbesetzung kann etwas Zeit in Anspruch nehmen“, richtet Strangfeld seinen Blick auf die nächsten Monate.

„In den letzten Monaten konnten vor allem die jüngeren Arbeitslosen von der guten Stellensituation profitieren“, schaut Strangfeld detailliert auf die Entwicklungen. Doch bei den älteren Arbeitslosen ist der Trend in der Langzeitbetrachtung ein anderer. Dies ist unbefriedigend und stellt eine besondere Herausforderung für den Bezirk dar. „Gerade unter der Gruppe der arbeitslos gemeldeten älteren Menschen ist das Qualifikationsniveau hoch, es liegt reichlich Berufserfahrung und somit Know-how vor. Hier müssen Vorbehalte der Arbeitgeber abgebaut werden. Aber auch die lebensälteren Arbeitslosen müssen weiter am Ball bleiben, sie werden zukünftig weiter gebraucht. Daran werden wir in der nächsten Zeit intensiv arbeiten“, kündigt er für die nähere Zukunft an.

Die Unternehmen können dabei durch Weiterbildungen im Betrieb oder Eingliederungszuschüsse bei Einstellungen unterstützt werden. Bernd Weyers baut auf die Beschäftigung Älterer: „Eine anfängliche Skepsis gab es bei uns gar nicht. Wir haben motivierte und zuverlässige Mitarbeiter dazugewonnen, die über eine gute Qualifikation und viel Erfahrung verfügen.“ Dietmar Schneider ergänzt: „Als ich von der Agentur für Arbeit über die vakante Stelle informiert wurde, ging alles sehr schnell. Zuvor hatte ich bei vielen Bewerbungen noch nicht mal eine Absage erhalten. Jetzt bin ich froh, wieder im Arbeitsleben zu stehen.“

Aktuell gibt es in Krefeld und im Kreis Viersen 7984 arbeitslose Menschen, die 50 Jahre oder älter sind (Krefeld: 4111, Kreis Viersen: 3873), 161 weniger als vor einem Jahr. Damit macht dieser Personenkreis einen Anteil von 35,2 % an allen arbeitslosen Menschen aus.

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