Beruf und Zuhause trotz Sucht behalten

Behandlung: Seit zehn Jahren gibt es in Krefeld die Ambulante Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen.

Krefeld. Freude über ein kleines Jubiläum: Seit zehn Jahren gibt es die Ambulante Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen (ARS) in Krefeld. Hans Georg Liegener, Michael Wilke und Dr.Heinz-Gert Schmitz von der Caritas, dem Alexianer-Krankenhaus und dem Fachbereich Gesundheit sind froh, dass sie keine Probleme miteinander haben: "Das kommt unserer Klientel zugute."

Ein Jahr lang haben Vertreter der drei Institutionen damals darüber diskutiert, wie die Struktur aussehen soll. Jetzt stellen sie fest, dass es sich gelohnt hat. Abhängige Menschen, sei es mit Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenproblemen, können sich einer ambulanten Therapie unterziehen, die ihnen Beruf, Alltag und Zuhause lässt.

Außerdem ist die Behandlung für die Versicherungen mit gut 4000 Euro unvergleichlich preiswerter als eine stationäre Therapie. Wilke sagt: "Renten- oder Krankenversicherung lehnen kaum einen Antrag ab, das sehen wir als Beweis für den Erfolg der Kooperation an."

Dr. Annelie Gilles, Leiterin der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen im Krankenhaus Maria Hilf, erinnert daran, dass Abhängige früher in Kurkliniken fernab vom Wohnort behandelt wurden. Dann sei eine Versorgung nahe am Wohnort entwickelt worden, daraufhin die Tagesklinik. Die ambulante Therapie sei inzwischen für alle erfolgreich, die nicht unbedingt stationär entgiftet werden müssen, und eine wichtige Nachsorge für stationär erfolgreich Behandelte.

Seit ihrer Gründung hat die ARS insgesamt 156 Menschen in der ein bis anderthalb Jahre dauernden ambulanten Therapie helfen können. Spätere Kontrollen hätten den Erfolg belegt, führt die Psychologin Ellen Karrenberg-Bach von der Caritas aus. Außerdem seien 346 Personen in der ambulanten Nachsorge betreut worden.

Für die Rehabilitation stehen zur Zeit zwei Akut- und zwei Nachsorgegruppen zur Verfügung, die einmal pro Woche für etwa zwei Stunden zusammenkommen. Zusätzlich gibt es für die Betreuten alle zwei Wochen Einzel- oder Familiengespräche.

Gilles betont: "Es braucht viel Zeit, wenn Menschen Veränderungen an sich vornehmen." Schon während der Therapie werden die Patienten auf Selbsthilfegruppen hingewiesen.

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