Schrottwichteln : Die WZ verschrottet Weihnachtsgeschenke
Krefeld Freud und Leid liegen nah beieinander: Alle Jahre wieder wechseln beim Schrottwichteln am WZ-Mobil in Uerdingen unliebsame Präsente ihre Besitzer.
Ach ja, es hat doch auch etwas Besinnliches, wenn man sich alle Jahre in der Weihnachtszeit wieder trifft: Zum Schrottwichteln am WZ-Mobil, mit Geschenken, die man nicht mal seiner grausigen Schwiegermutter unter den Baum gelegt hätte.
Susanne Vardaxis und Tochter Leandra sind alte Bekannte am WZ-Mobil, so wie Hannelore und Rolf Rönsch, die jedes Jahr aus Fischeln zum WZ-Schrottwichteln pilgern – diesmal nach den Feiertagen auf den Historischen Marktplatz in Uerdingen.
Wie könnte es anders sein: Freude und Enttäuschung liegen auch in diesem Jahr wieder nah beieinander. Rolf Rönsch macht den Anfang und greift sich das größte Päckchen aus dem Geschenkestapel. „Die Drehstuhlauflage aus dem letzten Jahr wird gut genutzt“, freut er sich noch in Gedanken daran und erinnert sich auch an den antiken Stein aus Xanten, ein Schrottwichtel-Präsent von vor zwei Jahren, der heute einen Ehrenplatz in seiner Vitrine hat. Derweil kommt aus dem Karton auch ein Schatz aus einer längst vergangenen Zeit zum Vorschein: ein analoges Diktiergerät, samt Kassetten, Original verpackt, und Fußpedal.
„Ist das aus der Redaktion?! So weit seid ihr doch nicht der Zeit hinterher?“, rutscht es Rönsch heraus. Dann schlägt er versöhnlichere Töne an: „So ein Ding habe ich auch schon mal gehabt.“ Aber auch heute könne man für dieses Wunderwerk der Technik sicherlich noch Verwendung finden, glaubt Rönsch: „Darauf kann ich meiner Frau Nachrichten hinterlassen, was ich mir zum Mittagessen wünsche.“
Essen ist ein gutes Stichwort: Im vergangenen Jahr hat Hannelore Rönsch ein gutes Händchen bewiesen und ein (natürlich gültiges) Gutscheinbuch aus der Verpackung gewickelt. Ein begehrtes Geschenk und damals sogar Anlass für eine ordentliche Pöbelei am WZ-Mobil. „Da wurde ich sogar von einer anderen Frau bedroht, mit einer Wasserpistole“, erinnert sie sich.