Abriss der Brandruine beginnt Brand im Krefelder Zoo: Warum die „Korrektur“ der Zahl toter Tiere nicht neu ist

Krefeld · Ein schwarzes Gerippe erinnert zurzeit noch an den verheerenden Brand des Affenhauses im Krefelder Zoo. Jetzt soll die Ruine abgerissen werden. Unterdessen meldete eine Nachrichtenagentur am Montag, dass nun klar sei, dass in der Silvesternacht noch mehr Tiere gestorben seien als bisher bekannt.

 Das abgebrannte Affenhaus ist nach dem Brand in der Silvesternacht im Krefelder Zoo zu sehen.

Das abgebrannte Affenhaus ist nach dem Brand in der Silvesternacht im Krefelder Zoo zu sehen.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Gut sechs Wochen nach dem schweren Brand im Krefelder Zoo beginnen am Montag die Abrissarbeiten an dem ausgebrannten Affenhaus. Gleichzeitig verbreiten sich Nachrichten, dass bei dem Feuer in der Silvesternacht im Affenhaus mehr Tiere gestorben seien als bisher bekannt. Hintergrund ist eine Meldung einer Nachrichtenagentur von Montag. Sie bezieht sich auf einen Bericht des Zoos, der dem Stadtrat schon vor mehr als einer Woche vorgelegt worden war - unsere Redaktion berichtete. Darin steht nicht nur etwas zum Vorgehen beim Abriss und dass die stählernen Überreste des Dachs abgetragen werden. In dem Papier wird auch erwähnt, dass das verheerende Feuer mehr als 50 Tiere getötet habe. Die Nachrichtenagentur meldet, bisher sei stets von 30 Tieren die Rede gewesen.

Tatsächlich hatte der Zoo direkt am Tag nach dem Feuer zunächst von „mehr als 30 Tieren“ gesprochen und sich dabei im Wesentlichen auf die acht Menschenaffen, goldene Löwenäffchen, Silberäffchen, Weißgesichtssakis und so weiter bezogen. Allerdings hatte die Zahl schon einen Tag später auf „mehr als 50 Tiere“ erhöht. Denn in dem Affenhaus lebten neben Epauletten-Flughunden auch diverse tropische Vögel. Allerdings bewegten sich diese frei in dem offenen Gebäude, wie viele andere Kleinsttiere, zum Beispiel Tokee-Geckos, die sich zwischen Grünpflanzen – auch für die Pfleger nicht sichtbar – fröhlich vermehrten.

Bei dem geplanten Abriss ab Montag soll nach der Beseitigung von Brandschutt, Glasresten und verbrannten Pflanzen mit dem Rückbau des Daches begonnen werden. „Hierfür wird der zeitgleiche Einsatz mehrerer Kräne erforderlich.“ Der Rückbau könne „voraussichtlich nur von außen und von oben nach unten erfolgen.“ Wegen des Abrisslärms könnte es sein, dass die benachbarten grauen Riesenkängurus umziehen müssen.

Das Affenhaus des Familienzoos war in der Nacht auf Neujahr komplett niedergebrannt. Nach den Ermittlungen der Polizei wurde das Feuer von einer sogenannten Himmelslaterne ausgelöst, mit der drei Frauen unwillentlich den Brand ausgelöst hatten.

(dpa)
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