Service Bei einem miesen Zeugnis gibt es hier Hilfe

Angst vor schlechten Noten verhagelt vielen Kindern am letzten Schultag die Laune. Doch die brauchen sie nicht haben.

Krefeld. Am Freitag gibt es Jammerblättchen, die Ergebnisse eines Schuljahres, auch Zeugnis genannt. Nur die wenigsten Schüler werden vorbehaltlos mit ihnen zufrieden sein. Die meisten können sie sicherlich akzeptieren, so wie sie sind. Der Rest wird Probleme bekommen, mit der Versetzung und vielleicht auch mit den Eltern. Hilfe ist bei diesen Jungen und Mädchen gefragt, sowohl was die seelische Verfassung als auch die Zukunft der Schullaufbahn betrifft.

Es gibt viele Menschen, die am Telefon in diesen Tagen parat stehen. Zu einigen kann man auch hingehen. So bieten die Erziehungsberatungsstellen von Caritas, Stadt und Diakonie Sofortberatung an. „Wir wissen, dass die Eltern und Schüler mit Spannung und auch oft mit Sorgen an den Tag der Zeugnisausgabe denken“, sagt Maria Bushuven, Leiterin des Katholischen Beratungsdienstes. Die Fragen lauteten: „Wird mein Kind versetzt?, Droht eine Nachprüfung?, Wie kann es nach den Ferien weitergehen?“

Deshalb stehen heute zwischen 11 und 14 Uhr die Berater aller Erziehungs- und Familienberatungsstellen für die Hilfesuchenden unter der Rufnummer 61 46 20 zur Verfügung. Bushuven: „Oft geht es schon zwei bis drei Wochen vor der Zeugnisausgabe los mit den Noten-Themen bei uns. Manchmal fallen die Eltern aus allen Wolken und sind überrascht, was da auf dem Zeugnis stehen wird.“ Dann sollte man überlegen, wo es gehakt hat. Fragen, die gestellt werden, sind: „Müssen die Eltern die Kinder besser begleiten, den Kontakt enger mit der Schule halten, oder was könnte der Grund fürs Abrutschen sein? Hat es mit Problemen innerhalb der Familie zu tun, wurde das Kind gemobbt, oder passt die Schulform gar nicht richtig?“

Wichtig sei es zu erfahren, was das Kind wolle. Und das Mädchen oder der Junge müssten wissen, dass sie nicht alleine sind, dass sich jeder auch neu orientieren und neu starten könne, sagt die Fachfrau.

Auch die Bezirksregierung bietet am 14., 17. und 18. Juli wieder das Zeugnistelefon, die Nummer gegen Zeugniskummer, unter 0211/47 54 002 an. Dort können Eltern, Schülerinnen und Schüler vor allem rechtliche Fragen klären - etwa, wenn sie die Notengebung für ungerecht halten oder Fragen zur Schullaufbahn einer Schülerin oder eines Schülers haben. Das Zeugnistelefon zu Fragen aus den Schulformen Realschule, Gymnasium, Gesamtschule, Sekundarschule und Gemeinschaftsschule sowie Berufskolleg ist bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingerichtet und unter der angegebenen Rufnummer an den drei Tagen jeweils in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15.30 Uhr erreichbar.

Für Fragen aus den Schulformen Grundschule, Hauptschule und Förderschule ist das Zeugnistelefon bei den jeweiligen städtischen Schulämtern eingerichtet. In Krefeld ist unter 860 zu den vorgenannten Zeiten jemand zu erreichen. Dann werde passgenau weitervermittelt, heißt es.

Dann gibt es noch die „Nummer gegen Kummer“. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, für alle Kinder und Jugendlichen, ihre Eltern und andere Erziehungspersonen ein schnell erreichbares Gesprächs- und Beratungs-Angebot in Deutschland einzurichten.

Die Anonymität der Telefonberatung macht es sowohl Kindern als auch Eltern oft erst möglich, sich Hilfe zu holen. Die Beratungsangebote der „Nummer gegen Kummer“ sind erster Ansprechpartner für alle Fragen, Probleme und in besonders kritischen Situationen.

Bei Bedarf öffnen sie den Weg zu weiteren Hilfen. Anonym und kostenlos vom Handy und Festnetz lautet sie 0800/11 61 11 und ist montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr zu erreichen. Die Telefonseelsorge hat die Rufnummern 0800/111 01 11 und 0800/11 10 222 und kann 24 Stunden täglich — ebenfalls kostenlos und anonym — angerufen werden.

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