Nostalgie : Hier können Krefelder mit D-Mark zahlen
Krefeld Achtung, es wird ein wenig nostalgisch: Eigentlich ist der Euro seit 2002 die offizielle Währung. Doch noch immer schlummern mehr als zwölf Milliarden Mark in deutschen Haushalten. Die Modekette C&A macht sich das zunutze – sehr zur Freude der Kunden.
Ein Mantel voller D-Mark-Scheine, ein Beutel mit hunderten von Pfennigen – wenn sich Thorsten Rolfes an die Geschichten erinnert, die Kunden in einigen C&A-Filialen an der Kasse erzählt haben, muss er an der ein oder anderen Stelle das Gespräch abbrechen und lachen. Seit dem 5. November bietet die Modekette ihren Kunden die Möglichkeit, in D-Mark zu zahlen. Ein Service, der nach Auskunft von Rolfes sehr gut angenommen wird.
Und er scheint auch nötig zu sein, wenn man nach den Zahlen der Bundesbank geht. Denn Ende Oktober waren insgesamt noch 12,6 Milliarden DM in Umlauf. 5,9 Milliarden machen davon die Banknoten aus und circa 6,7 Milliarden die Münzen. Sie allein haben wohl schon ein Gewicht von 87 000 Tonnen.
Kassen sind an D-Mark angepasst, Wechselkurs wird umgerechnet
Auch in Krefeld an der Friedrichstraße 3-11 sowie in den Düsseldorfer Filialen an der Schadowstraße und an der Friedrichstraße (Arcaden) kann mit dem Geld eingekauft werden. Wie das funktioniert? Die Kassen sind an D-Mark angepasst, der Wechselkurs (1,96 DM für einen Euro) wird umgerechnet, das Rückgeld ist in Euro. Bundesweit nehme C&A derzeit täglich 30 000 bis 50 000 D-Mark ein, verrät Unternehmenssprecher Rolfes. An einem Samstag seien es sogar einmal 70 000 Mark gewesen. Das Unternehmen bietet die Aktion bereits seit 2003 immer wieder an. Mit großem Erfolg. Rolfes Fazit: „Wir bekommen ein sehr positives Feedback von den Kunden – und die Gespräche mit ihnen sorgen bei allen für gute Stimmung.“
Und das nicht nur bei C&A, sondern auch bei der Bundesbank, wie Uwe Deichert von der Düsseldorfer Niederlassung an der Berliner Allee berichtet. Denn viele Kunden bringen nicht nur ihre alten Markstücke und Banknoten vorbei, sondern haben Geschichten dazu. Und einige davon hat Deichert uns verraten. Hier sind die Lieblinge der Redaktion:
Als Oma und Opa eines Kunden gestorben waren, wunderten sich die Hinterbliebenen darüber, dass der Arzneischrank vollgestopft war mit Tabletten-Röhrchen. Als sie beim Ausräumen zufällig ein Röhrchen öffneten, stellten sie fest, dass sich in allen fein säuberlich eingerollt Banknoten befanden.