Bayer-Casino in Uerdingen bleibt Denkmal

Gericht in Münster weist die Berufung von Covestro ab.

Im Prozess um den Abriss der ehemaligen Betriebskantine im Chemiepark hat die Stadt Krefeld gegen Covestro einen Teilerfolg erreicht. Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte am Montag das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, dass das als Bayer-Casino bekannte Gebäude ein Denkmal ist. Um die Erteilung einer Abbruchgenehmigung, die die Covestro First Real Estate (CFRE) seit Jahren erreichen möchte, wurde die Entscheidung allerdings vertagt.

Die Stadt Krefeld und die CFRE sollen sich außergerichtlich einigen, die Stadt ist bis Mitte Juli zu Aktivität aufgerufen. CFRE-Geschäftsführer Jan Lüben zeigte sich "zuversichtlich, dass wir mit der Stadt zu einer Einigung kommen".

Die Richter in Münster entschieden, dass das 1961 vom Krefelder Architekten Helmut Hentrich gebaute Casino „bedeutend für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsprozesse der Stadt Krefeld“ sowie ein „Beispiel für die Baukultur der 1960er Jahre“ sei. 2015 hatte die Stadt das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, die CFRE hatte dagegen geklagt. Düsseldorf wies die Klagen im Juni 2016 zurück, Münster nun auch die Berufung.

Der Konzern beklagt, dass das Gebäude trotz Leerstands jährlich Kosten in sechsstelliger Höhe verursachen würde. Eine vollständige Sanierung der ehemaligen Kantine schätzt Covestro auf rund zehn Millionen Euro. Der Konzern hegt andere Pläne und will das Areal als letzte mögliche neue Anlegerstelle nutzen können. Eine wirtschaftliche Nutzung spielt bei der Frage, ob es ein Denkmal ist oder nicht, jedoch keine Rolle. ck

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